Berlin.

    Den Langzeitarbeitslosen in Deutschland geht jedes Jahr insgesamt ein dreistelliger Millionenbetrag durch Sanktionen der Jobcenter verloren: Seit 2007 haben die Hartz-IV-Bezieher dadurch bereits 1,7 Milliarden Euro eingebüßt – und der Bund einen entsprechenden Betrag eingespart. Das geht aus Daten der Bundesagentur für Arbeit hervor, die die Behörde auf Anfrage der Vizevorsitzenden der Linken-Bundestagsfraktion, Sabine Zimmermann, zusammengestellt hat. Allein 2015 behielten die Jobcenter insgesamt 170 Millionen Euro ein – die durchschnittliche Sanktionshöhe betrug 108 Euro. Solche Sanktionen werden unter anderem verhängt, wenn
    Betroffene Arbeits- oder Ausbildungsangebote ablehnen, wobei grundsätzlich jede Arbeit als zumutbar gilt. Hauptgrund sind aber Verstöße gegen
    Meldepflichten. Die Zahl der meist mehrmonatigen Sanktionen war 2015 auf 980.000 gesunken; im Jahresdurchschnitt waren den BA-Daten
    zufolge 131.776 erwerbsfähige Hartz-Bezieher mit mindestens einer Sanktion belegt, 10.000 weniger als im Jahr zuvor.