Berlin.

Der Ehe geht es nicht gut. 35 Prozent der im Laufe eines Jahres geschlossenen Ehen werden in Deutschland in den kommenden 25 Jahren geschieden. So hat es das Statistische Bundesamt ermittelt. Also, jede dritte staatlich beglaubigte Beziehung wird wieder gelöst. Zu dieser Statistik gehören natürlich auch Politiker-Ehen.

Jüngst gab Justizminister Heiko Maas (SPD) das Scheitern seiner Ehe bekannt. „Heiko und Corinna Maas haben sich einvernehmlich und in Freundschaft getrennt“, teilten der SPD-Politiker und die Lehrerin über ihren Anwalt mit. „Sie werden sich weiterhin gemeinsam um ihre Kinder kümmern.“ Das Paar hat zwei Söhne. Laut Medienberichten soll der Grund eine angebliche Affäre des SPD-Politikers sein. Obwohl diese beendet sein soll, habe sich das Paar für die Trennung entschieden, heißt es auf „Bild.de“.

Heute nichts besonderes mehr. Verkündet und gut ist es. Erst im Januar hat auch Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) für Schlagzeilen gesorgt. Nach fünf Jahren Ehe gehen sie und ihr Partner „getrennte Wege“. Vor gut 50 Jahren waren ein Verhältnis oder eine Scheidung noch Grund für ein Karriere-Aus. Paul Nevermann (SPD) einst Hamburgs Regierender Bürgermeister, stolperte 1965 über eine Affäre, die zu seinem Rücktritt führte, als seine Ehefrau infolgedessen lieber nach Sylt fuhr, als die Queen zu begrüßen.

Zu den Top-10-Scheidungsgründen gehört die „fehlende Kommunikation“, heißt es auf der Onlineseite „Scheidung.de“. Eine Nebenwirkung der mangelnden Zeit. Gerade bei Politikern mit vollen Terminkalendern ist die Aufrechterhaltung einer intakten Beziehung daher schwierig. Dazu kommt das Leben in der Öffentlichkeit, das wenig Intimität zulässt. Die Liste getrennter Politiker ist lang, auch frühere SPD-Bundeskanzler stehen drauf: Gerhard Schröder, Willy Brandt. Und sogar Helmut Schmidt bekannte vor seinem Tod, nicht immer treu gewesen zu sein. Seine Ehe hielt allerdings.

Genauso wie bei Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU), der nach einem bekannt gewordenen Verhältnis verheiratet blieb. Der ehemalige Verteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) trennte sich nach 32 Jahren für Gräfin Pilati, die Bilder im Swimmingpool mit ihr trugen zu seinem Rücktritt bei. Doch Trennungen sind kein SPD-Phänomen. EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU) ließ sich scheiden. Genauso wie der frühere Bundespräsident Christian Wulff (CDU) und der Grüne Joschka Fischer, der fünfmal Ja sagte. Oskar Lafontaine (Linke) heiratete viermal, zuletzt die ebenfalls schon einmal verheiratete Parteigenossin Sahra Wagenknecht.

Und wen wundert es da noch, dass die Statistik auch vor Deutschlands mächtigster Frau nicht haltmacht. Joachim Sauer ist schon Angela Merkels (CDU) zweiter Ehemann.