Köln.

Die Zahl der gemeldeten sexuellen Übergriffe ist in Köln zu Beginn des Straßenkarnevals deutlich gestiegen. Es seien 22 Sexualdelikte an Weiberfastnacht angezeigt worden, sagte Polizeidirektor Temme. 2015 waren es nur neun. Zwei der 22 Delikte waren schwerwiegend. Im ersten Fall war das Opfer eine belgische TV-Reporterin. Die Journalistin sei „unter den Augen der laufenden Kamera“ sexuell belästigt worden, so Temme. Der zweite Fall betrifft eine Frau, die auf dem Heimweg niedergeschlagen und „offenbar auch vergewaltigt wurde“. Die Polizei führt die gestiegene Zahl der Übergriffe darauf zurück, dass die Anzeigebereitschaft zugenommen hat. Temme berichtete von einem Fall, in dem ein Türsteher zu einer Frau gesagt haben soll, er wolle sie nur gegen 25 Euro oder ein „Bützje“ (Küsschen) reinlassen. Er wolle das nicht verharmlosen, es belege aber, wie sich die Anzeigebereitschaft verändert habe.