Washington. Erste Kandidaten geben auf. Vieles deutet auf Dreikampf von Trump, Cruz und Rubio hin

Da waren’s nur noch neun. Nach dem Rückzug der von Beginn an chancenlosen Kandidaten Mick Huckabee, Rand Paul und Rick Santorum ist das republikanische Bewerberfeld für die Präsidentschaftsnominierung in den Vereinigten Staaten im Lichte der Ergebnisse von Iowa zusammengeschmolzen.

Der nächste Schnitt wird bereits nach der Vorwahl am 9. Februar in New Hampshire erwartet. John Kasich (Gouverneur von Ohio), Chris Christie (Gouverneur von New Jersey), Jeb Bush (Ex-Gouverneur von Florida), Carly Fiorina (Ex-Chefin von Hewlett-Packard), Jim Gilmore (Ex-Gouverneur von Virginia) und Ben Carson (Ex-Gehirnchirurg) stehen bereits heute mit einem Bein im Aus.

Ohne substanzielle Ergebnisse im Neu-England-Staat wird der Druck auf sie immer größer, das Rennen zu verlassen. Wahlkampfspender würden ihre Budgets dann entsprechend umschichten. Übrig bliebe die Dreier­konstellation Donald Trump/Ted Cruz/Marco Rubio. Trump liegt in Umfragen weit vorn, hat aber nach seiner Niederlage in Iowa gegen Cruz an Überheblichkeit verloren. Indiz: Er wirft Cruz angeblichen Wahlbetrug in Iowa vor und droht mit Klage. Cruz’ Konter: „Meine kleinen Töchter sind besser erzogen als Donald Trump.“

Aus der zweiten Reihe beobachtet Senator Marco Rubio aus Florida das Spiel. Ein gutes Ergebnis in New Hampshire (Platz zwei) würde seine Position als aussichtsreicher Kompromisskandidat der konservativen Mitte festigen.

Bei den Demokraten nimmt das in Stil und Rhetorik entschieden fairer geführte Duell Hillary Clinton gegen Bernie Sanders weiter Fahrt auf. Der sozialdemokratisch grundierte Senator aus dem Nachbarstaat Vermont führt in New Hampshire in Umfragen um Längen (30 Prozent).

Trotz vieler Gemeinsamkeiten trennt die beiden die Frage, wie viele Reformen Staat und Gesellschaft noch benötigen. Clinton sieht sich als Sachwalterin des amtierenden US-Präsidenten Barack Obama. Sie will, etwa bei der heiß umstrittenen Gesundheitsreform, keine Generalüberholung wie Bernie Sanders.

Der 74-Jährige stellt immer wieder heraus, dass er – anders als Hillary Clinton – keine Spendengelder von Finanzinstituten der Wall Street annimmt. Seine Botschaft lautet: Clinton ist korrumpiert und nur bedingt glaubwürdig, weil zu lange im Geschäft. Jungen Wählerschichten gefällt das. Hillary Clinton hält mit einem Schlüsselsatz dagegen: Bernie ist ein ambitionierter Träumer – ich bin die erfahrene Macherin. Das Ende ist offen.