Kiew.

Nach wochenlanger Blockade der Krim durch antirussische ukrainische Aktivisten hat die Regierung in Kiew den Warenverkehr zu der von Russland annektierten Halbinsel offiziell vorläufig unterbrochen. Regierungschef Arseni Jazenjuk sprach sich zudem dafür aus, einen umstrittenen Stromliefervertrag mit der moskautreuen Führung der Krim zu kündigen. Auf der Halbinsel mussten rund 1,6 Millionen Menschen von Sonntag auf Montag die zweite Nacht in Folge ohne Licht und Heizung auskommen.

Vermutlich Angehörige der Minderheit der Krimtataren sowie ukrainische Nationalisten hatten in der Nacht zu Sonntag Strommasten auf dem Festland gesprengt und die Krim damit vom Netz abgeschnitten. Die Aktivisten blockieren bereits seit mehr als zwei Monaten den Güterverkehr vom ukrainischen Kernland auf die Krim.

Die Bundesregierung forderte die Ukraine auf, die Sabotageakte auf die Stromleitungen aufzuklären. Der Konflikt dürfe nicht auf dem Rücken der Krim-Bewohner ausgetragen werden, erklärte das Auswärtige Amt.