Berlin.

Um Flüchtlingskinder in das deutsche Bildungssystem zu integrieren, werden nach Ansicht der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) rund 40.000 zusätzliche Pädagogen gebraucht. „Der Schlüssel zur Integration ist die deutsche Sprache“, sagte die GEW-Vorsitzende Marlis Tepe am Donnerstag in Berlin. Bundesweit müssten rund drei Milliarden Euro in Bildung investiert werden. Nach Einschätzung des Mercator Instituts für Sprachförderung stehen insbesondere die weiterführenden Schulen vor großen Herausforderungen, weil dort die meisten Flüchtlingskinder aufgenommen würden.

Wie die GEW mitteilte, werden in den nächsten zwölf Monaten allein 300.000 neue Flüchtlingskinder an deutschen Schulen erwartet. Damit entstehe ein Bedarf von 24.000 neuen Lehrern. In den Kitas rechnet die GEW mit bis zu 100.000 geflüchteten Kindern, womit 14.000 zusätzliche Erzieher nötig seien. Da in fast allen Bundesländern ein Lehrermangel herrsche, müssten vor allem für Deutschkurse deutlich mehr Quereinsteiger eingestellt werden, empfahl die GEW. Dafür kämen zum Beispiel Ethiklehrkäfte infrage, aber auch Lehrer, die in den vergangenen Jahren an deutschen Auslandsschulen unterrichtet hätten. Zudem eigneten sich Akademiker, die sich im Fach „Deutsch als Zweitsprache“ weiterqualifiziert hätten.