Berlin. Wolfgang Schäuble beliebt wie nie. Mehrheit sieht Schuld für Eskalation der Schuldenkrise bei griechischer Regierung.

Die Zufriedenheit der Deutschen mit der Bundesregierung ist gestiegen. 57 Prozent der Deutschen sind mit der Arbeit der Bundesregierung zufrieden oder sehr zufrieden, wie der am Donnerstag veröffentlichte Deutschlandtrend ergibt. Das sind fünf Prozent mehr als noch im Vormonat. Der Wert liegt damit nur zwei Punkte unter dem höchsten für eine Bundesregierung im Deutschlandtrend jemals gemessenen Wert: Die Zustimmung lag im August 2014 bei 59 Prozent.

Geht es um die beliebtesten Politiker, liegt Außenminister Frank-Walter Steinmeier mit 73 Prozent Zustimmung (-1) auf Rang eins. Es folgt Finanzminister Wolfgang Schäuble, mit dessen Arbeit 70 Prozent (+1) zufrieden beziehungsweise sehr zufrieden sind - damit ist Schäuble bei deutschen Wählern so beliebt wie nie. Bundeskanzlerin Angela Merkel erreicht 67 Prozent Zustimmung (+1), Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel kommt auf 50 Prozent Zustimmung (+2). Innenminister Thomas de Maizière kommt auf 45 Prozent Zustimmung (+5).

In der Sonntagsfrage liegt die Union mit 40 Prozent weiterhin vorn (+/-0 im Vergleich zu Anfang Juni), gefolgt von der SPD (25 Prozent, +/-0). Die Grünen erreichen 11 Prozent (+1), die Linke 10 Prozent (+1). Die FDP erreicht 5 Prozent (-1), die AfD ebenfalls 5 Prozent (+/-0).

Zwei Drittel sehen Verantwortung in Griechenland

Die Verhandlungen zwischen Griechenland und den übrigen Staaten der Euro-Zone sind gescheitert. 68 Prozent der Deutschen sehen die Hauptverantwortung für die Eskalation der Griechenland-Krise bei der griechischen Regierung. 4 Prozent machen die anderen Euro-Länder dafür verantwortlich. 24 Prozent sehen die Verantwortung bei beiden gleichermaßen.

Das Referendum in Griechenland findet relativ großen Zuspruch. 60 Prozent der Deutschen finden es richtig, das griechische Volk am nächsten Sonntag in einem Referendum darüber abstimmen zu lassen, wie sich Griechenland im Schuldenstreit künftig verhalten soll.

Bei der Frage, ob Griechenland in der Eurozone verbleiben soll, sind die Deutschen gespalten. 45 Prozent sind dafür, das Land in der Eurozone zu halten. Ebenso viele (45 Prozent) lehnen einen Verbleib Griechenlands in der Eurozone hingegen ab. 60 Prozent der Befragten glauben, dass ein Austritt Griechenlands aus der Eurozone weniger dramatisch sei als vor drei oder vier Jahren.

Die Sorge um die griechische Bevölkerung bei einem möglichen Staatsbankrott Griechenlands ist klar größer als die Befürchtungen um politische oder wirtschaftliche Folgen für Europa und Deutschland. 69 Prozent der Deutschen machen sich in Folge eines möglichen griechischen Staatsbankrotts große oder sehr große Sorgen um die Situation der Menschen in Griechenland, 31 Prozent machen sich Sorgen um den Zusammenhalt der EU. 24 Prozent machen sich große oder sehr große Sorgen um die deutsche Wirtschaft, 19 Prozent machen sich große beziehungsweise sehr große Sorgen um ihre persönlichen Ersparnisse. (ots/HA)