München.

Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hat eine positive Bilanz des G7-Gipfels gezogen. „Ich wollte den Freistaat Bayern so präsentiert haben, wie es stattgefunden hat“, sagte er am Dienstag in München. „Aufs Wetter hatten wir keinen Einfluss. Aber der Herrgott liebt uns offensichtlich.“ Kanzlerin Angela Merkel (CDU) habe sich bereits für die Rolle Bayerns bedankt.

Das zweitägige Treffen der Staats- und Regierungschefs von sieben führenden Industrienationen war am Montagnachmittag zu Ende gegangen. Rund 20.000 Polizeibeamte waren bei dem Gipfel im Einsatz, in der Spitze gut 12.000 zur selben Zeit. Die Proteste der Gegner verliefen weitgehend friedlich. Die Polizei geht aber davon aus, dass etwa ein Viertel der G7-Demonstranten im Raum Garmisch-Partenkirchen potenziell auch zu Gewalttaten bereit war. Insgesamt seien 4000 bis 5000 Gipfelgegner angereist, 1000 davon potenziell gewaltbereit, sagte der Münchner Polizeivize Robert Kopp, der dem G7-Planungsstab angehörte. Die Polizei sieht sich deshalb in ihrer Strategie bestätigt. Die Beamten hätten einerseits Stärke gezeigt und sich andererseits um Deeskalation bemüht. Wenn „Linke von den Kuschelbullen schwärmen“, sei das ein Erfolg, sagte der Präsident des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, Robert Heimberger.

Von einem „Sicherheits-Overkill“ sprachen dagegen die bayerischen Grünen. „Fünf Polizisten auf einen Demonstranten – das steht in keinem Verhältnis“, sagte Fraktionsvorsitzender Ludwig Hartmann. Das Sicherheitskonzept sei ein Versuch gewesen, demokratische Grundrechte zu beschneiden. „Das zeigt das Demokratieverständnis dieser Regierung.“