Rangun.

Mehr als 100 Mönche und Zivilisten haben in Rangun dagegen protestiert, dass Myanmar wegen der jüngsten Flüchtlingskrise in Südostasien am Pranger steht. Zehntausende muslimische Rohingya sind seit Jahresbeginn vor religiöser Verfolgung aus Myanmar geflohen. Seit Anfang Mai sind mehr als 3000 Flüchtlinge auf Booten in Malaysia und Indonesien angekommen, die Mehrzahl Rohingya. Menschenrechtler werfen Myanmar vor, diese Flüchtlingskrise durch die Verweigerung von Bürgerrechten für die Rohingya ausgelöst zu haben.

Myanmar diskriminiere nicht Muslime. „Aber wir wollen nicht, dass Bengali-Muslime hier die Staatsbürgerschaft bekommen oder sich als Flüchtlinge niederlassen“, sagte einer der Organisatoren der Demonstration. Die Behörden Myanmars und die Bevölkerung bezeichnen die Rohingya als „Bengalen“ und beschreiben sie als illegale Migranten aus dem Nachbarland Bangladesch. Dabei leben viele von ihnen schon seit Generationen in der Rakhine-Region am Golf von Bengalen. Sie kamen mit dem britischen Kolonialherren im 19. Jahrhundert.