Frankfurt/Main.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hat den Polizeieinsatz in Hessen gelobt. „Die heutige Festnahme ist Beleg für die effektive Arbeit der Sicherheitsbehörden von Bund und Ländern“, sagte de Maizière in Berlin. Das Vorgehen zeige: „Wir sind wachsam und wir sind wehrhaft.“ Es gebe auch eine gute Zusammenarbeit von Bund und Ländern im Gemeinsamen Terrorismus-Abwehrzentrum, in dem alle relevanten Informationen der Sicherheitsbehörden zusammengeführt und bewertet würden. Der Chef der Innenministerkonferenz der Länder, Roger Lewentz (SPD), sandte eine Gratulation nach Hessen, dass es „gelungen ist, einen Terroranschlag zu verhindern“.

Nach der Festnahme des verdächtigten Islamisten-Paares, fordert die Frankfurter CDU ein Verbot aller salafistischen Aktivitäten in Deutschland. „Der Salafismus ist keine zu akzeptierende Spielart des Islam, sondern ein gefährlicher Irrweg, der in die Gewalt und den Terror führt“, sagte der CDU-Kreisvorsitzende Uwe Becker: „Wir brauchen ein gesetzliches Verbot.“ Der Salafismus sei nicht von der freien Religionsausübung gedeckt.

Becker hob hervor, es sei zwar schlimm, dass der Frankfurter Radklassiker aus Sicherheitsgründen wegen möglicher Terrorgefahr abgesagt werden musste. „Ganz offensichtlich ist die Gefahrenlage so schwerwiegend, dass der Schutz der Sportlerinnen und Sportler wie auch der Zuschauer vorgehen muss.“

Bisher war ein Terroranschlag von Islamisten in Deutschland erfolgreich

In den vergangenen Jahren waren mehrfach auch Sportveranstaltungen mit vielen Zuschauern im Visier von Terroristen. So töteten zwei Islamisten beim Marathon in Boston (USA) im Jahr 2013 drei Menschen mit Sprengsätzen und verletzten fast 250. Bei dem traditionellen Radrennen am 1. Mai in Frankfurt waren in den vergangenen Jahren immer bis zu einer Million Zuschauer an den Rand der Strecke durch die Main-Metropole gekommen.

In Deutschland sind wegen befürchteter Terrorgefahr bereits mehrfach Veranstaltungen abgesagt worden, etwa im Januar in Dresden eine Demonstrationen von Anhängern und Gegnern der populistischen Pegida-Bewegung und im Februar der Karnevalsumzug in Braunschweig.

Anschläge islamistischer Extremisten und Terroristen konnten bisher in Deutschland – bis auf einen – vereitelt werden oder schlugen fehl. Im März 2011 erschoss ein junger Kosovo-Albaner auf dem Flughafen Frankfurt/Main zwei US-Soldaten und verletzt zwei weitere schwer. Der Mann gilt als ex­tremistischer Einzeltäter. Im Februar 2012 wurde er zu lebenslanger Haft verurteilt.