Seyne-les-Alpes.

Jede Nacht seit dem Absturz bewachen vier französische Gendarmen den Unglücksort, damit Neugierige die Ermittlungen nicht behindern. „Wir haben neben einem Friedhof für 150 Menschen geschlafen“, sagt der Vize-Chef der Hochgebirgs-Gendarmerie, Philippe Thomy, als er am Morgen nach Seyne-les-Alpes zurückkehrt.

Am Abend sind er und drei Kollegen von einem Hubschrauber am Absturzort abgesetzt worden. „In den Bergen zu schlafen ist nicht das Problem“, sagt der Gendarm Frédéric Frouin. „Aber dieser Ort ist etwas Besonderes. Durch unsere Nachtsicht-Ferngläser können wir Kleidungsstücke und Trümmer erkennen. Man stellt sich dann das ganze Geschehen vor, von wo das Flugzeug gekommen ist. Das lässt niemanden kalt.“

Das Lager der Nachtwache liegt unterhalb der Absturzstelle – auch damit sie nicht versehentlich Beweisstücke verändern. Ausgerüstet sind die Beamten für die frostkalten Nächte mit Schlafsack, Nachtsichtgläsern und Gewehren. Die Absturzstelle ist mit Scheinwerfern beleuchtet, die Gendarmen haben zusätzlich Stirnlampen. Dass die nächtlichen Wachen notwendig sind, darauf gibt es klare Hinweise: „Man sieht an Fußspuren, dass dort in der Nähe Leute herumgelaufen sind“, sagt Philippe Thomy.