Berlin.

Nach dem Absturz der Germanwings-Maschine in Frankreich ziehen die größten deutschen Fluggesellschaften Konsequenzen und wollen die Zwei-Personen-Regel im Cockpit einführen. Künftig soll sich kein Pilot während des Fluges mehr allein im Cockpit aufhalten dürfen, sagte Matthias von Randow, der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) am späten Donnerstagabend.

Schon am heutigen Freitag solle die neue Zwei-Personen-Regelung mit dem Luftfahrt-Bundesamt besprochen werden, kündigte er an. Die Airlines wollen das neue Vorgehen unverzüglich umsetzen. Das betreffe den Lufthansa-Konzern mit Germanwings, Air Berlin, Condor und TuiFly. Darauf habe sich der Verband mit den Mitglieds-Airlines am Donnerstag nach den jüngsten Erkenntnissen zum Absturz in Südfrankreich verständigt.

Neben den deutschen Airlines kündigten auch Fluggesellschaften wie Easyjet, Norwegian und Air Canada an, diese auch „Vier-Augen-Prinzip“ genannte Vorgehen im Cockpit einzuführen. „Ab sofort müssen immer zwei Leute im Cockpit sein“, sagte eine Sprecherin der norwegischen Fluglinie. „Das bedeutet, dass wenn einer der Piloten das Cockpit verlässt, etwa um auf die Toilette zu gehen, eines der Crewmitglieder ins Cockpit gehen muss.“ In den USA und in Europa wird von Airlines das „Vier-Augen-Prinzip“ im Cockpit bereits teilweise umgesetzt. In Deutschland galten entsprechenden Regelungen von Luftfahrtbehörden bislang nicht.