Berlin.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hat den salafistischen Verein „Tauhid Germany“ verboten. Seit dem frühen Donnerstagmorgen gab es Razzien in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Bayern und Schleswig-Holstein. De Maizière sprach von einem „klaren Signal an die militant-dschihadistische Szene“. Vereinigungen wie „Tauhid Germany“ gefährdeten den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland. „Sie wenden sich gezielt an Jugendliche und fördern deren Radikalisierung bis hin zur Rekrutierung für Kämpfe in Syrien oder im Irak“, sagte der Minister.

Nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden war „Tauhid“ eine Ersatzorganisation des bereits im Mai 2012 verbotenen Vereins „Millatu Ibrahim“. Die Vereinigung habe über verschiedene Internetplattformen, aber auch durch Informationsstände Muslime zum Kampf gegen die verfassungsmäßige Ordnung aufgerufen. Auch habe „Tauhid“ den gewaltsamen Dschihad terroristischer Gruppen wie des „Islamischen Staates“ (IS) in Syrien und im Irak glorifiziert. Wie Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger (SPD) mitteilte, beschlagnahmte die Polizei unter anderem das Vermögen der Organisation und stellte bei den Razzien Beweismittel sicher.