Berlin.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) vermutet, dass der Absturz des Germanwings-Airbus keinen terroristischen Hintergrund hat. Noch am Dienstag, dem Absturztag, hatten die Sicherheitsbehörden die gesamte Crew überprüft und keine Bezüge zu Extremisten gefunden, auch nicht beim Co-Piloten, von dem man jetzt annimmt, dass er die Maschine absichtlich zum Sturz gebracht hat. „Alles negativ“, versicherte de Maizière am Donnerstag. Es gebe keine Hinweise auf einen irgendwie gearteten Terror-Hintergrund, bekräftigte er.

Zwei Dateien wurden dazu am Dienstag abgefragt: Nadis und Inpol, „den Analysepool schlechthin“, wie es in Sicherheitskreisen heißt. Nadis ist das Informationssysteme der Nachrichtendienste, Inpol der Verbund der Polizei. Wenn jemand auffällig wird, zum Beispiel Kontakte zur Salafisten-Szene hat, dann wird es festgehalten und in den Dateien registriert.

Auch die regulären Sicherheitsüberprüfungen der Lufthansa waren unauffällig. Nachdem sich die Ermittlungen auf den Co-Piloten verengen, werden die Motive eher im persönlichen oder im privaten Bereich vermutet.

Darauf konzentrierten sich jetzt die Fragen, bestätigte de Maizière. Am Mittag hatte er sich bei seinem französischen Amtskollegen über den Stand der Ermittlungen informiert. Die französische Justiz führte ohnehin schon Ermittlungen und hat bereits ein Rechtshilfeersuchen gestellt.