Berlin .

Ein Großteil der von Ärzten angebotenen individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) hat für Patienten keinen messbaren Nutzen und ist zum Teil sogar schädlich. Zu diesem Ergebnis kommt der Medizinische Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS) drei Jahre nach dem Start des sogenannten IGeL-Monitors. Die Mehrheit der 37 bewerteten Leistungen schneide nicht gut und einige schnitten sogar richtig schlecht ab, sagte MDS-Geschäftsführer Peter Pick in Berlin. Die Leistungen, die Patienten aus eigener Tasche zahlen, seien „in der Regel medizinisch nicht notwendig“.

IGeL sind Behandlungen, die nicht zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen gehören, wie zum Beispiel die Messung des Augeninnendrucks zur Früherkennung eines Glaukoms (Grüner Star) oder eine professionelle Zahnreinigung. Solche Leistungen, für die der Patient privat bezahlen muss, werden ihm meist vom Arzt angeboten. „Es geht nicht nur um Medizin, sondern auch um Ökonomie. Das kann man bedauern. Und ich tue das auch“, sagte Pick. IGeL hätten mittlerweile ein Marktvolumen von rund 1,3 Milliarden Euro.

Auftraggeber des IGeL-Monitors ist der Medizinische Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V. (MDS).