Das Militärbündnis denke darüber nach, ein zweites Reservebataillon in die Region zu verlegen. Baden- Württemberg stoppt Abschiebung.

Brüssel. Angesichts der anhaltenden Spannungen im Norden des Kosovos erwägt die Nato offenbar eine weitere Aufstockung der Schutztruppe KFOR. Das Militärbündnis denke darüber nach, ein zweites Reservebataillon in die Region zu verlegen, sagte am Donnerstag ein mit der Situation vertrauter Diplomat.

Nach den jüngsten Auseinandersetzungen um zwei umstrittene Grenzübergänge zwischen Serbien und dem Kosovo war die KFOR bereits durch ein deutsch-österreichisches Infanteriebataillon verstärkt worden. Nato-Sprecherin Carmen Romero erklärte, bislang sei noch keine Entscheidung über die Entsendung zusätzlicher Truppen getroffen worden. (dapd/abendblatt.de)

Baden-Württemberg stoppt Abschiebung

Baden-Württembergs Innenminister Reinhold Gall (SPD) hat die Abschiebung von Roma in das Kosovo und nach Serbien gestoppt. Sein Sprecher sagte am Donnerstag auf Anfrage, dass wegen des wieder aufgeflammten Kosovo-Konflikts Roma nicht mehr abgeschoben werden. „Die Lage dort ist besonders für Roma unsicher“, sagte der Sprecher von Gall. Eine Delegation des Petitionsausschusses wolle sich bei einer Reise in die Region über die Lebenssituation von Minderheiten informieren. Nach abschließender Bewertung der für den Herbst geplanten Reise solle über den weiteren Aufenthalt der Roma-Flüchtlinge entschieden werden. In Baden-Württemberg leben nach Angaben des Innenministeriums derzeit rund 1200 geduldete Roma.