Rot-Grün bleibt stark, ist aber ohne eigene Mehrheit. Wahlforscher Güllner nennt CSU-Strategie von „Klamauk und Konflikt“ schlecht für die Koalition.

Hamburg. Kurz vor dem traditionsreichen, aber in diesem Jahr brisanten Dreikönigstreffen stagniert die FDP weiter unterhalb der parlamentarischen Hürde. Nach dem Forsa-Wahltrend von „Stern“ und RTL kommen die Liberalen nur auf vier Prozent. Das ist zwar ein Prozentpunkt mehr als in der Vorwoche, die FDP würde damit aber immer noch an der Fünfprozentmarke scheitern.

Die Union startet mit unverändert 34 Prozent ins neue Jahr. Die SPD sinkt um einen Punkt auf 24 Prozent. Die Grünen behaupten sich bei 20 Prozent, die Linke erzielt erneut 11 Prozent. Für „sonstige Parteien“ würden 7 Prozent der Wähler stimmen. Die Oppositionsparteien SPD, Grüne und Linke kommen zusammen auf 55 Prozent. Sie haben damit einen Vorsprung von 17 Prozentpunkten vor dem schwarz-gelben Regierungslager, das 38 Prozent erreicht. Rot-Grün hätte mit 44 Prozent jedoch keine eigene Mehrheit. Viele FDP-Mitglieder und Parteigrößen wie Wolfgang Kubicki machen Parteichef und Außenminister Guido Westerwelle für das anhaltende Stimmungstief verantwortlich.

Forsa-Chef Manfred Güllner bezeichnete im „Stern“ neben der FDP auch die CSU als „Problemfall der Koalition“. Während sich die CDU relativ gut halte, werde die CSU immer schwächer. Güllner sagte: „Ihre Führung hat falsch eingeschätzt, dass sie mit Klamauk und Konflikten in Berlin kein Vertrauen in Bayern zurückgewinnt.“ Beim früheren CSU-Chef Franz Josef Strauß habe eine solche Strategie noch gezogen. „Mit Strauß florierte und funktionierte der Freistaat. Wenn er aus dieser starken Position gegen den eher unbeliebten Kohl polterte, brachte ihm das in Bayern Punkte.“ Gegen die deutlich beliebtere Kanzlerin Angela Merkel aber schade ein solches Vorgehen eher.