Ein palästinensischer Angriff auf Israel hat den Nahost-Besuch von EU-Außenministerin Ashton überschattet: Ein Mann wurde dabei getötet.

Jerusalem. Während des ersten Besuchs von EU-Außenministerin Catherine Ashton im Gazastreifen haben radikale Palästinenser den Süden Israels beschossen und einen Mann getötet. Die Rakete sei im Kibbutz Netiw Ha'assera wenige Kilometer von der Grenze zum Gazastreifen entfernt eingeschlagen, teilte die israelische Armee mit.

Israelischen Medien zufolge kam dabei ein Erntehelfer aus Thailand ums Leben. Zu dem Angriff bekannte sich die Extremistengruppe Ansar el Sunna, die dem Terrornetzwerk al-Qaida nahe steht.

Bei der Attacke handelte es sich nach israelischen Angaben um den dritten Raketenangriff seit Mittwochabend. Der anhaltende Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen hatte Israel Anfang 2009 zu einer Offensive veranlasst, bei der mehr als 1400 Palästinenser sowie 13 Israelis getötet wurden.

Ashton verurteilte den Angriff umgehend. „Ich verurteile jede Form der Gewalt“, sagte die EU-Außenministerin und forderte „Fortschritte im Friedensprozess“. Ashton war in den Gazastreifen gefahren, um sich dort ein Bild von der Verwendung europäischer Hilfsgelder zu machen. Die EU ist der größte Geldgeber der Palästinenser. Ashton hatte von der israelischen Regierung eine Sondergenehmigung für den Besuch des Gazastreifens erhalten. Der palästinensische Küstenstreifen ist weitgehend von der Außenwelt abgeriegelt, seitdem dort im Juni 2007 die radikalislamische Hamas die Macht übernahm.