Das Preisgeld soll in den Gazastreifen fließen, um zerstörte Schulen wieder aufzubauen. Der erst 17-Jährigen wurde der Preis am Mittwoch in Stockholm verliehen.

Stockholm. Millionen von Kinder in aller Welt haben Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai zur Gewinnerin des Weltkinderpreises gekürt. Die schwedische Stiftung, die die Preisvergabe organisiert, teilte mit, Malala bekomme die Auszeichnung für „ihren mutigen und gefährlichen Kampf“ für das Recht von Mädchen auf Bildung. Die auch „Kinder-Nobelpreis“ genannte Auszeichnung wurde der 17-Jährigen am Mittwoch in Schweden übergeben.

Die junge Frau will das Preisgeld des World's Children's Prize für den Wiederaufbau von Schulen im kriegszerstörten Gazastreifen spenden. „Ich denke das wird diesen Kindern helfen, weiter zur Schule zu gehen und eine gute Ausbildung zu erhalten“, sagte die 17-Jährige. Das Preisgeld in Höhe von 100.000 Dollar (rund 78.000 Euro) teilt sich Malala mit zwei weiteren Preisträgern.

Das Preisgeld fließt in den Gazastreifen

„Wir wissen, wie sehr die Kinder unter diesen Konflikten und dem Krieg im Gazastreifen gelitten haben“, sagte die junge Pakistanerin. Das Preisgeld werde sie an das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) überweisen, das 65 beschädigte oder zerstörte Schulen wieder aufbauen will. In dem 50-tägigen bewaffneten Konflikt im Juli und August waren mehr als 2100 Palästinenser, mehrheitlich Zivilisten, und auf israelischer Seite 73 Menschen getötet worden, davon 66 Soldaten. Die israelischen Angriffe richteten im Gazastreifen massive Zerstörungen an.

Die Organisation World's Children's Prize hatte am Dienstag bekannt gegeben, dass Malala zur diesjährigen Preisträgerin gewählt worden sei. Die Organisation informiert weltweit Kinder über Themen wie Demokratie und Menschenrechte. Malala wird in diesem Jahr auch mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet – und damit zur jüngsten Trägerin dieses Preises aller Zeiten.

„Ich bin wirklich glücklich und geehrt“

In einem Interview mit dem schwedischen Fernsehsender SVT freute sich die Preisträgerin besonders darüber, dass über die Preisvergabe Kinder entschieden haben: „Ich bin wirklich glücklich und geehrt, dass diesmal dieser Preis von Kindern kommt; Kinder haben für mich gestimmt.“

Malala hatte im Alter von elf Jahren begonnen, sich für gleiche Bildungschancen für Mädchen einzusetzen. Ein Taliban-Attentäter verletzte sie im Oktober 2012 mit einem Kopfschuss schwer. Sie überwand die Verletzung und setzte ihr Engagement für die Schulbildung von Mädchen fort. Mit 17 Jahren ist sie in diesem Jahr zur jüngsten Friedensnobelpreisträgerin geworden.

Bei ihrer Genesung hätten ihr Grußbotschaften von Kindern aus aller Welt Mut und Zuversicht gegeben. „Es gab mit Hoffnung, verringert die Schmerzen, die ich hatte“, sagte sie SVT. „Ich dachte, vor diesem Zwischenfall war ich nur ein Mädchen – jetzt sind wir Millionen.“

Die Ehrenpreise gehen an den früheren Microsoft-Manager John Wood für die Förderung von Leseprogrammen für Kinder und an die nepalesische Sozialarbeiterin Indira Ranamagar, die Kindern von Gefängnisinsassen hilft. Der Weltkinderpreis wird jährlich vergeben und ist mit umgerechnet rund 39 000 Euro dotiert. Die Ehrenpreise sind jeweils rund 20 000 Euro wert.