Ein Bundeswehrsoldat aus Niedersachsen hat sich den prorussischen Separatisten in der Ostukraine angeschlossen. Der Fallschirmjäger erschien plötzlich nicht mehr zum Dienst. Seitdem fehlt seine Gefechtsausrüstung.

Berlin. Ein fahnenflüchtiger Fallschirmjäger der Bundeswehr hat sich nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ womöglich den prorussischen Separatisten in der Ostukraine angeschlossen. Es gebe Hinweise, dass der Soldat dort bereits an Gefechten teilgenommen habe, schreibt die Zeitung am Donnerstag unter Berufung auf eine nicht näher bezeichnete interne Meldung zu dem Vorgang.

Demnach war der Hauptgefreite, der zu den Fallschirmjägern im niedersächsischen Seedorf gehört, kürzlich zunächst für zwei Wochen krankgeschrieben. Danach sei er „nicht zum Dienst erschienen“, heißt es der „SZ“ zufolge in der vertraulichen Meldung. „Mit ihm fehlt seine Gefechtsausrüstung.“

Und weiter: „Ermittlungen haben ergeben, dass er sich wahrscheinlich in die Ukraine abgesetzt hat, um dort die pro-russischen Separatisten zu unterstützen.“ Nach „Aussage eines Zeugen“, der mit dem Soldaten über den Kurznachrichtendienst „WhatsApp“ Verbindung gehabt habe, „befand sich der Soldat bereits in Gefechten in der Ukraine“.

Der deutsche Staatsbürger wurde nach Angaben aus Militärkreisen 1991 in der zerfallenden Sowjetunion geboren. Er habe sich vor zwei Jahren als Zeitsoldat für vier Jahre verpflichtet. In Militärkreisen wird versichert, dass er keine Schusswaffe der Bundeswehr mitgenommen habe. Offiziell wollte sich die Bundeswehr auf Anfrage der Zeitung nicht weiter äußern und verwies auf die laufenden Ermittlungen.