US-Präsident Barack Obama hat am Mittwoch den Einsatz von Bodentruppen im Irak ausgeschlossen. Sein Generalstabschef heizte in den vergangenen Tagen Gerüchte um einen Militäreinsatz an.

Als Oberbefehlshaber werde er das US-Militär nicht in einen weiteren „Bodenkrieg“ in den Irak schicken, versicherte Obama. Die dort stationierten Soldaten würden lediglich einheimische Truppen für den Kampf gegen die IS-Miliz beraten und ausbilden. „Nach einem Jahrzehnt massiver Einsätze von Bodentruppen ist es wirksamer, unsere einzigartigen Fähigkeiten zur Unterstützung von Partnern vor Ort zu nutzen, damit diese die Zukunft ihrer eigenen Länder sichern können“, sagte Obama bei einem Besuch im US-Militärkommando Centcom in Florida, das die Einsätze im Nahen Osten steuert.

Generalstabschef Martin Dempsey hatte am Dienstag bei einer Anhörung im Senat eine Beteiligung von US-Soldaten an Kampfeinsätzen gegen die IS-Miliz offen gelassen. Zwar betonte Dempsey, dass er dafür derzeit keine Notwendigkeit sehe. Allerdings könnte eine „außerordentlich komplexe“ Mission der irakischen Truppen eine militärische Begleitung während des „Nahkampfes“ erforderlich machen, etwa bei einer Rückeroberung der Millionenstadt Mossul.

Obama hat die Stationierung von rund 1600 US-Soldaten im Irak angeordnet, die als Militärberater arbeiten und US-Einrichtungen schützen sollen. Für den Kampf gegen die IS-Miliz setzen die USA auf die irakische Armee und die kurdischen Peschmerga; im Bürgerkriegsland Syrien will Washington moderate Rebellengruppen aufrüsten und ausbilden.

Seit Anfang August fliegt das US-Militär außerdem Luftangriffe gegen IS-Stellungen im Irak. Nach Angaben irakischer Militärs und Stammesführer attackierten US-Kampfflugzeuge am Mittwoch erneut drei Ziele südlich von Bagdad. Dabei seien vier Dschihadisten getötet worden. Das US-Militär bestätigte drei Luftangriffe, machte aber keine Ortsangaben. Nach Angaben eines Stammesführers kämpften irakische Elitesoldaten in der rund 50 Kilometer südlich der Hauptstadt gelegenen Region Dschurf al-Sachr in der Nacht gegen IS-Kämpfer, konnten die Dschihadisten aber nicht zurückdrängen.