In der kommenden Woche besucht der ukrainische Präsident Petro Poroschenko die US-Hauptstadt. Dort soll er neben seiner geplanten Rede im Senat nun auch vor dem US-Kongress sprechen.

Washington/Moskau. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko soll bei seinem Washington-Besuch in der kommenden Woche eine Rede vor dem US-Kongress halten. Der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, John Boehner, kündigte am Mittwoch die Einladung Poroschenkos an. Die Rede des ukrainischen Staatschefs vor Senat und Repräsentantenhaus am 18. September sei „ein weiteres Signal unseres unerschütterlichen Bekenntnisses zu den Ansprüchen seines Volkes“, erklärte Boehner.

Unterdessen hat der russische Präsident Wladimir Putin hat den Nato-Ländern vorgeworfen, den Ukraine-Konflikt zur „Wiederbelebung“ ihres Militärbündnisses zu nutzen. „Die Krise in der Ukraine, die von einigen unserer westlichen Partner provoziert und angestiftet wurde, wird nun zur Wiederbelebung ihres Militärbündnisses genutzt“, sagte Putin der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti zufolge am Mittwoch bei einem Regierungstreffen. Die Nato hatte vergangene Woche ihr Gipfeltreffen im walisischen Newport hauptsächlich dem Streit mit Russland um die Ukraine gewidmet.

Das Militärbündnis beschloss unter anderem den Aufbau einer neuen Kriseneingreiftruppe sowie einen Aktionsplan für Osteuropa, mit dem das Bündnis seine Präsenz vor Ort erhöhen will. Ferner beschlossen die 28 Nato-Staaten, wieder mehr Geld in die Verteidigungshaushalte zu investieren. Sie gaben eine Zielmarke von mindestens zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) aus. Derzeit erreichen dieses Ziel nur die USA, Großbritannien, Estland und Griechenland.

Die westlichen Staaten haben Russland wiederholt vorgeworfen, die separatistischen Kämpfer im Osten der Ukraine zu unterstützen. Eine zuletzt vereinbarte Waffenruhe wird immer wieder gebrochen. Seit dem Frühjahr sind in dem Konflikt mehr als 2700 Menschen getötet. Mindestens 500.000 weitere ergriffen die Flucht.