Laut OECD ist die gesetzliche Rente die sicherste Form der Altersvorsorge in Deutschland. Sie hat nach der Einschätzung des Sachverständigenrates („Wirtschaftsweise“) und der Stiftung Warntest eine positive Beitragsrendite von 2,5 bis 3,5 Prozent auch für junge Leute. Die privaten Altersvorsorgeformen haben wegen der Finanzkrise stark gelitten.

Hamburg. Die zuletzt heiß diskutierte Teilrente können Rentenversicherte nach mindestens 35 Jahren Beitragszahlung beantragen. Sie können wählen zwischen einem Drittel, der Hälfte oder zwei Dritteln des bis dahin erreichten Anspruchs auf die reguläre Rente. Dafür müssen sie Abschläge von 0,3 Prozent für jeden vorgezogenen Monat Rentenbezug hinnehmen – zwar nur auf die Höhe der Teilrente, aber dafür für den Rest ihres Lebens. Je niedriger die Teilrente ist, desto höher darf der Hinzuverdienst ohne Abzüge bei der Rente sein: von 1836 Euro monatlich bei einer Drittel-Rente bis hin zu 917 Euro bei einer Zwei-Drittel-Rente. Vollrentner dürfen monatlich höchstens 400 Euro hinzuverdienen.

Immer mehr Rentner sind für ihren Lebensunterhalt auf staatliche Hilfe angewiesen. Zum Jahresende 2008 erhielten etwa 768 000 Menschen in Deutschland Grundsicherung im Alter und bei Berufsunfähigkeit. Das sind 35 000 mehr als im Vorjahr, ein Anstieg von 4,8 Prozent. Allein 410 000 Rentner erhalten Geld vom Staat, weil ihre Rente nicht ausreicht. Damit sind derzeit 2,5 Prozent aller Rentner von Altersarmut betroffen. Kurzarbeit und Rente: Für Kurzarbeiter rechnet die Expertin Renate Thiemann von der Deutschen Rentenversicherung ein Beispiel vor: Wer als Arbeitnehmer mit einem Monatsverdienst von 4800 Euro brutto ein Jahr lang kurzarbeitet und in dieser Zeit nur noch 2000 Euro verdient, erwirbt einen Rentenanspruch von rund 43,80 Euro im Monat. Ohne Kurzarbeit wären es 49,50 Euro, also etwa sechs Euro monatlich mehr.

Wer 2400 Euro brutto verdient und durch Kurzarbeit nur 1000 Euro nach Hause bringt, hat einen Rentenanspruch von 21,90 Euro im Monat. Ohne Kurzarbeit wären es 24,80 Euro. Dass die Einbuße vergleichsweise moderat ausfällt, liegt daran, dass bisher der Arbeitgeber Rentenversicherungsbeiträge auf der Basis von 80 Prozent des wegen Kurzarbeit ausgefallenen Verdienstes zusätzlich beisteuert. Noch nie hatten Rentner in Deutschland so lange etwas von dem, was sie im Arbeitsleben eingezahlt haben. Sie beziehen im Schnitt 18 Jahre Rente, wobei die Frauen (20,4 Jahre) die Männer (15,5 Jahre) deutlich übertreffen. Denn sie haben statistisch gesehen die höhere Lebenserwartung.