Die Mehrheit der Deutschen beurteilt die Entwicklung seit der Wiedervereinigung positiv.

Köln. Nach der aktuellen Umfrage ARD-„Deutschlandtrend“ seien 58 Prozent der Deutschen 20 Jahre nach dem Fall der Mauer der Meinung, dass die deutsche Einheit eher Vor- als Nachteile gebracht hat, teilte der WDR am Freitag in Köln mit. Im Westen seien 30 Prozent der Meinung, in der Entwicklung seit der Wende überwögen die Nachteile. Im Osten teilten 23 Prozent der Befragten die Meinung. Für die Umfrage im Auftrag der ARD hatte das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap am Montag und Dienstag 1.000 Bundesbürger telefonisch befragt.

Fast zwei Drittel (64 Prozent) der Ostdeutschen finden den Angaben zufolge, dass die deutsche Gesellschaft seit der Wiedervereinigung ungerechter geworden ist. Das seien deutlich mehr als im Westen (43 Prozent). Dagegen fühlten sich mehr Ost- als Westdeutsche persönlich als Gewinner der Wiedervereinigung. Während sich im Osten mit 56 Prozent mehr als die Hälfte der Menschen als Nutznießer der Einheit sehen, tun dies im Westen nur 42 Prozent. Bei den Deutschen, die sich als Verlierer der Wiedervereinigung empfinden, liegen Ost- (24 Prozent) und Westdeutsche (22 Prozent) dicht beieinander.

20 Jahre nach dem Mauerfall fänden 40 Prozent der Ostdeutschen, „die DDR war kein Unrechtsstaat“. Im Westen seien nur 14 Prozent dieser Meinung. 78 Prozent der Befragten in Westdeutschland stimmten der Aussage zu, dass die DDR ein Unrechtsstaat war. Im Osten waren es den Angaben nach 51 Prozent der Befragten.