Nordkorea droht dem verfeindeten Süden offen mit Krieg. Staatschef Kim Jong Un ordnete jetzt „umfassende und erhebliche Maßnahmen“ an.

Seoul. Der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Un rasselt erneut mit dem Säbel. Bei einem Treffen mit Spitzenvertretern aus Verteidigung und Außenpolitik ordnete er laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA am Sonntag „umfassende und erhebliche Maßnahmen“ an. Damit bekräftigte er seine Drohung mit neuen Atom- und Raketentests als Antwort auf Uno-Sanktionen. Worin diese Maßnahmen bestehen sollten wurde indes nicht weiter erläutert. Dem Bericht zufolge stuft Nordkorea die vergangene Woche verabschiedeten Sanktionen als Höhepunkt der Feindseligkeiten mit den USA ein.

Bereits am Freitag hatte Nordkorea dem verfeindeten Süden offen mit Krieg gedroht. Die Regierung in Seoul müsse mit „scharfen physischen Gegenmaßnahmen“ rechnen, sollte sie die Sanktionen gegen Nordkorea umsetzen. „Sanktionen bedeuten Krieg und eine Kriegserklärung gegen uns“, teilte das nordkoreanische Komitee für die friedliche Wiedervereinigung des Vaterlands laut einem KCNA-Bericht mit.

Nordkorea nahm bereits 2006 und 2009 unterirdische Kernwaffentests vor. Bei einer Militärparade im vergangenen April waren Flugkörper zu sehen, bei denen es sich offenbar um Interkontinentalraketen handelte. Experten gehen jedoch davon aus, dass Nordkorea weitere Atomwaffentests machen muss, um die Gefechtsköpfe soweit zu verkleinern, dass sie von Langstreckenraketen getragen werden können.