Ein mit einer Pistole bewaffneter Mann kam an Ahmed Dogan heran, als dieser am Sonnabend eine Rede vor einem Kongress seiner Partei hielt.

Sofia (dpa) – In Bulgarien ist ein mutmaßlicher Anschlag auf den Chef der Türkenpartei, Ahmed Dogan, vereitelt worden. Ein mit einer Pistole bewaffneter Mann kam an Dogan heran, als dieser am Sonnabend eine Rede vor einem Kongress seiner Partei DPS hielt. Der Mann wurde festgenommen, bevor er schießen konnte, wie bulgarische Medien übereinstimmend berichteten.

Ersten Angaben zufolge bedrohte der Mann den Türken-Chef mit einer Gaspistole. Die Polizei habe außerdem zwei Messer sichergestellt. Der Mann mit türkischer Abstammung soll als Delegierter auf der Parteikonferenz registriert worden sein. Die Parteikonferenz im Kulturpalast der Hauptstadt Sofia wurde sofort unterbrochen. Dogan sei nicht verletzt und ihm gehe es gut, hieß es nach seiner Untersuchung im Regierungskrankenhaus.

Die Türkenpartei DPS erklärte nach dem Vorfall, sie wisse nicht, wer der „Auftraggeber“ sei. Doch dies sei „die Sprache des Hasses, der Konfrontation und der Aggression gegen die DPS in Bulgariens Gesellschaft“, sagte Vize-Chef Lütwi Mestan. Auch die oppositionellen Sozialisten kritisierten die politischen Zustände in dem EU-Land. „Dies sei das Ergebnis der Hass-Politik der bulgarischen Regierung“, meinte der sozialistische Ex-Innenminister Rumen Petkow.

Die Bewegung der türkischen Minderheit DPS ist im Parlament in Sofia und im EU-Parlament vertreten. Die DPS war bis Mitte 2009 an einer sozialliberalen Koalitionsregierung in Sofia beteiligt. # dpa