Ban Ki Moon sagte, die Ansprache des Staatschefs lieferte „keinen Beitrag zur Lösung“. Kämpfe in Vororten von Damaskus gehen weiter.

Beirut. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat sich enttäuscht über die jüngste Rede des syrischen Präsidenten Baschar al Assad gezeigt. Die Ansprache habe „nicht zu einer Lösung zur Beendigung der furchtbaren Leiden der Syrer“ beigetragen, erklärte UN-Sprecher Martin Nesirky am Montag in New York. Ban und der Sondergesandte Lakhdar Brahimi würden weiter auf einen politischen Übergang im Land hinarbeiten, der in von den Vereinten Nationen organisierten Wahlen münden solle.

Staatschef Assad hatte sich am Sonntag nach langem Schweigen zu Wort gemeldet und in einer international mit Unverständnis aufgenommenen Rede die Bevölkerung zum Kampf gegen die Aufständischen aufgerufen. Er skizzierte eine Initiative zur Lösung des Konflikts, lehnte aber jeden Dialog mit „mörderischen Verbrechern“ ab.

Auch der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan kritisierte die Vorschläge Assads und warf ihm „Staatsterrorismus“ vor. Zudem forderte er abermals Assads Rücktritt. „Es gibt einen Ausweg für Baschar: Und der lautet, den Willen des Volkes anzuerkennen und alles Nötige zu tun“, sagte Erdogan auf einer Pressekonferenz während eines Besuchs in Gabun.

Tote bei Abwehr von Rebellenangriff in Aleppo

Derweil ging das Blutvergießen in Syrien unvermindert weiter. Regierungstruppen schlugen der amtlichen Nachrichtenagentur SANA zufolge am Montag einen Angriff von Aufständischen auf eine Polizeischule in Aleppo zurück. Dabei habe es Tote und Verletzte aufseiten der „Terrorbande“ gegeben, meldete die Agentur am Montag ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Mit dem Begriff „Terroristen“ pflegt das Regime von Präsident Assad die Rebellen zu bezeichnen, die in jüngster Zeit im Osten des Landes und im Raum Damaskus Geländegewinne hatten verbuchen können.

Nach Angaben der in Großbritannien ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte kam es in Vororten von Damaskus erneut zu Gefechten zwischen Regierungstruppen und Rebellen, darunter in Daraja. Dort seien zusätzliche Verbände der Streitkräfte eingetroffen, um eine Offensive zur Vertreibung der Aufständischen aus der Ortschaft zu unterstützen. Bombardements und Kämpfe wurden zudem aus dem Süden, Osten und Zentrum des Landes gemeldet.