Obama besucht Birma am Montag. Washington hat erneut die Freilassung aller politischen Gefangenen in dem südostasiatischen Land gefordert.

Rangun. Kurz vor dem Besuch von US-Präsident Barack Obama hat die Regierung in Birma eine weitere Amnestie bekannt gegeben und die Freilassung von 66 Häftlingen angekündigt. Der birmanische Präsident Thein Sein habe dies angeordnet, meldete das Staatsfernsehen. Es war zunächst unklar, ob auch politische Gefangene unter den Freigelassenen sein werden. Obama besucht Birma am Montag. Washington hat wiederholt die Freilassung aller politischen Gefangenen in dem ehemals vom Militär regierten südostasiatischen Land gefordert.

Aus Kreisen des birmanischen Innenministeriums hieß es, Thein Sein habe die Amnestie bereits am Freitag unterzeichnet, die eigentliche Freilassung werde am (morgigen) Montag erfolgen. Es war bereits die zweite Amnestie innerhalb einer Woche. Am Donnerstag hatte die Regierung die Freilassung von 452 Gefangenen angekündigt. Politische Gefangene waren nicht darunter.

Obama ist der erste amtierende US-Präsident, der Birma untersucht. Er will unter anderem mit Präsident Thein Sein und Oppositionsführerin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi sprechen, bevor er am Montag weiter zum ASEAN-Gipfel nach Kambodscha fliegt. Nach Schätzungen der Partei von Suu Kyi sind noch mindestens 330 politische Gefangene in Haft. Die Regierung kündigte am Sonntag in einer separaten Erklärung an, bis Ende Dezember alle Fälle von Inhaftierten zu untersuchen, die noch strittig seien.