Der Bundespräsident und Partnerin Daniela Schadt wurden von der Königin und ihrem Ehemann Prinz Philip im Buckingham-Palast empfangen.

London. Mit einer eintägigen Reise nach Großbritannien hat Bundespräsident Joachim Gauck seine Antrittsbesuche bei den europäischen Nachbarn abgeschlossen. Gauck und seine Lebenspartnerin Daniela Schadt kamen am Dienstag in London mit Königin Elizabeth II. und Prinz Philip zu einem Mittagessen zusammen.

Nach einem Aperitif gab es im Buckingham Palace ein Drei-Gänge-Menü. „Als besondere Geste wurde ein Riesling von der Saar gereicht“, hieß es aus dem Bundespräsidialamt. Zum Abschluss tranken die Staatsoberhäupter Kaffee.

Am Nachmittag führte Gauck in der Residenz des deutschen Botschafters Gespräche mit Persönlichkeiten der britischen Politik und Gesellschaft. Thema der Begegnung waren die jeweils unterschiedlichen Sichtweisen auf beide Länder und die Europäische Union.

Gauck hatte im Sommer die Eröffnungsfeiern der Olympischen Spiele und der Paralympics in London besucht. Schon damals war er mit der Queen zusammengetroffen.

Bei dem Besuch sollte unter anderem um das deutsch-britische Verhältnis gehen. Die britische Königsfamilie hat deutsche Wurzeln. Der Ururgroßvater der Queen, Prinz Albert, war Deutscher. Bis 1917 führte das britische Königshaus den Familiennamen Sachsen-Coburg-Gotha, ehe es aus politischen Gründen in Windsor umbenannt wurde.

In den bisher knapp acht Monaten seiner Amtszeit ist Gauck (72) bereits zum dritten Mal in London. Zum Auftakt der Olympischen Spiele war er gemeinsam mit etwa 100 weiteren Staatsoberhäuptern auch von der Queen empfangen worden. Bei den anschließenden Paralympics der Behindertensportler traf Gauck – wie bei Olympia – Mitglieder des deutschen Teams.

Nach dem Besuch bei der Queen traf sich Gauck auf Einladung der Deutschen Botschaft in London mit Vertretern aus Politik und Gesellschaft Großbritanniens zu einem einstündigen Gedankenaustausch. Dabei sollte es auch um den gemeinsamen Weg beider Länder in der EU gehen. Deutschland strebt derzeit eine größere Integration in Europa an. In Großbritannien werden eurokritische Tendenzen lauter, die einen Austritt des Inselstaates aus der Europäischen Union fordern oder zumindest einen britischen Sonderweg befürworten.