John McAfee sei nicht angeklagt, teilten die Behörden des mittelamerikanischen Staates mit, sondern lediglich eine „Person von Interesse“. In seinem Haus trafen ihn Polizeibeamte zunächst nicht an. McAfee wohnte neben Gregory F., der in der Nacht zum Sonntag mit einem Schuss in den Kopf getötet wurde. Beide sind US-Bürger.

Mexiko-Stadt. Nach einem Mordfall in Belize möchte die Polizei den Gründer der Computersicherheitsfirma McAfee befragen. John McAfee sei nicht angeklagt, teilten die Behörden des mittelamerikanischen Staates mit, sondern lediglich eine „Person von Interesse“. In seinem Haus trafen ihn Polizeibeamte zunächst nicht an. McAfee wohnte neben Gregory F., der in der Nacht zum Sonntag mit einem Schuss in den Kopf getötet wurde. Beide sind US-Bürger.

Die Haushälterin fand die Leiche des 52-jährigen pensionierten Bauunternehmers, der erst vor kurzem von Florida ganz in sein Haus nördlich der Stadt San Pedro auf der Insel Ambergris Caye gezogen war. Die Polizei stellte eine Patronenhülse sicher. Im Haus fehlten der Computer und ein Telefon.

John McAfee, nach dem die gleichnamige Firma für Antivirenprogramme und Computersicherheit benannt ist, soll nach Angaben des US-Magazins „Wired“ auf der Flucht sein. Wie das Magazin auf seiner Homepage schrieb, sagte der 67-Jährige am Telefon mit Blick auf die Polizei: „Wenn sie mich kriegen, werden sie mich töten.“ Er habe sich im Sand vergraben und seinen Kopf unter einem Karton versteckt, als die Polizei am Sonntag zur Befragung kam.

Nachbarn sagten der Nachrichtenagentur AP, McAfee sei ein schwieriger Zeitgenosse, und sein Nachbar F. habe sich über ihn beschwert. Eine Immobilienmaklerin erklärte, F. habe über das laute Gebell der zahlreiche Hunde McAfees geklagt. Der Softwareentwickler hatte seine Firmenanteile Anfang der 90er-Jahre verkauft. Sein Vermögen habe er bis auf vier Millionen Dollar in der US-Wirtschaftskrise nach dem Bankencrash verloren, erklärte er der „New York Times“ 2009. Vor drei Jahren zog er nach Belize, um Steuern zu sparen.

Im vergangenen April hatten Polizeikräfte in Belize das Haus McAfees nach Waffen und Drogen durchsucht. Ihm zufolge waren die dabei gefundenen Waffen legal. Er wurde ohne Anklage nach wenigen Stunden wieder freigelassen.

Wie er „Wired“ weiter berichtete, wurden seine sechs Hunde in der Nacht zum Samstag vergiftet. Er habe allerdings nicht die Nachbarn in Verdacht, sondern die Behörden Belizes, die ihn aus dem Land vertreiben wollten. McAfee teilte „Wired“ auch mit, er halte es nicht für ausgeschlossen, dass es eine Verwechslung gab und er das eigentliche Ziel des Täters war. „Ich dachte mir, vielleicht waren sie hinter mir her. Sie waren im falschen Haus.“ Der Chef der für Bandenkriminalität zuständigen Polizeieinheit, Marc Vidal, bezeichnete McAfee bereits als Hauptverdächtigen.