Die Berichterstattung im ZDF über den bayerischen SPD-Parteitag wollte CSU-Sprecher Hans Michael Strepp offenbar verhindern.

Die CSU hat versucht, die Berichterstattung des ZDF über die SPD zu beeinflussen. Dies geht aus einem Bericht der Süddeutschen Zeitung (SZ) hervor. Die Zeitung beruft sich dabei auf Quellen in dem öffentlich-rechtlichen Sender. Diese hätten übereinstimmend den Vorfall geschildert.

Dabei geht es um einen Bericht über den Landesparteitag der SPD in Bayern. Dort wurde Münchens Oberbürgermeister Christian Ude als Spitzenkandidaten für die Landtagswahlen 2013 gekürt. Offenbar soll CSU-Sprecher Hans Michael Strepp am Sonntagnachmittag mit dem diensthabenden Redakteur der „heute”-Redaktion beim ZDF angerufen haben und verlangte wohl die Nicht-Berichterstattung.

Laut „SZ” hat Strepp gesagt, dass die ”tagesschau” der ARD dies auch nicht berichte. Darauf folgte eine Drohung: Würde das ZDF dennoch berichten, werde dies "Diskussionen nach sich ziehen".

Das ZDF ließ über seinen Sprecher Jörg Berendsmeier in der „SZ” sagen, dass es „zwar einen Anruf gab”, der aber „wirkungslos" blieb. ZDF-Chefredakteur Peter Frey teilte am Mittwoch in Mainz mit, Strepp müsse die Frage beantworten, warum und mit welcher Intention er direkt in der „heute“-Redaktion angerufen habe. Er sei mit der Reaktion der Kollegen sehr zufrieden, teilte Frey mit. „Wir senden, was wir senden, egal wer anruft. Die „heute“-Redaktion hat ihre Unabhängigkeit bewiesen.“

CSU-Sprecher Strepp bestreitet laut „Süddeutscher Zeitung“ den Versuch der politischen Einflussnahme. Am Sonntag hatte die bayerische SPD den Münchner Oberbürgermeister Christian Ude zu ihrem Spitzenkandidaten für die Landtagswahl im September 2013 gewählt. Auch die CSU hatte sich zu einem Parteitag getroffen. Laut Zeitungsbericht habe Strepp verlangt, die 19-Uhr-Sendung möge bitte nicht über den Landesparteitag der SPD berichten.