Ägyptische Zeitung veröffentlicht eigene Karikaturen. Arabische Liga: Uno soll auf Schmähfilm reagieren.

New York/Kairo. Gotteslästerung sollte nach Ansicht der Arabischen Liga auch in westlichen Staaten unter Strafe gestellt werden. Unter Verweis auf die jüngsten Unruhen in der islamischen Welt sagte der Vorsitzende der Arabischen Liga, Nabil Elarabi, am Mittwoch bei einer Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats, Blasphemie bedrohe den Weltfrieden und die Sicherheit. Wenn der Westen Körperverletzung sanktioniere, müsste er auch Taten bestrafen, die psychologischen und spirituellen Schaden zur Folge hätten, sagte Elarabi.

Er verurteilte die Gewaltwelle nach der Veröffentlichung des islamfeindlichen Schmähfilms. Er warnte allerdings, es könne jederzeit wieder zu Ausschreitungen kommen, wenn keine Blasphemie-Gesetze eingeführt würden.

Einen gänzlich anderen Weg fand unterdessen die ägyptische Zeitung „Al Watan“, mit den jüngsten Beleidigungen des Propheten Mohammed umzugehen. „Nichts knackt Cartoons besser als Cartoons“ überschrieb das Blatt zwei Seiten, auf denen es eigene Karikaturen veröffentlichte. Auf einer ist unter dem Titel „Westliche Brillen für die islamische Welt“ das brennende World Trade Center durch die Gläser einer Brille zu sehen. Ein anderes Motiv zeigt eine Taschenlampe, eingehüllt in die US-Flagge, deren Lichtkegel nur auf einen verärgerten Mann mit Turban und Dolch gerichtet ist – und einen friedlichen Muslim im Dunkeln lässt.

Karikaturen vom Propheten Mohammed in der französischen Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ hatten unter Muslimen zu teilweise gewalttätigen Protesten geführt. „Brandschatzen und morden“ sei nicht die richtige Antwort auf Beleidigungen des Islams, sagte der Redakteur von „Al Watan“, Mohammed el Barguti. Die Zeitung habe deshalb eine „zivilisierte“ Antwort geben wollen.