Mit einer Bilderbuchlandung unter blauem Himmel sind drei Raumfahrer nach vier Monaten im All zur Erde zurückgekehrt. Ihre Mission war der 30. Besuch eines Sojus-Raumschiffs bei der Internationalen Raumstation. Im Oktober soll die nächste Crew zur ISS starten.

Moskau. Landung im Morgengrauen: Nach 125 Tagen im All sind drei Raumfahrer von der Internationalen Raumstation ISS wohlbehalten in der baumlosen Graslandschaft von Kasachstan gelandet. Gebremst von einem mächtigen Fallschirm, schlug die knapp drei Tonnen schwere Sojus-Kapsel mit den russischen Kosmonauten Gennadi Padalka und Sergej Rewin sowie dem US-Astronauten Joseph Acaba am Montag um 04.52 Uhr MESZ (08.52 Uhr Ortszeit) in der zentralasiatischen Steppe auf.

„Die Crew fühlt sich normal“, sagte ein Arzt an dem Landeort etwa 86 Kilometer nordöstlich der Stadt Arkalyk. Auf der ISS in rund 425 Kilometer Höhe über der Erde hatten die Männer seit April gearbeitet.

Im Licht der Morgensonne mussten die Heimkehrer am Landeort in der Ex-Sowjetrepublik die erste Zeit auf Klappsesseln verbringen. Ihre Muskeln sind durch den viermonatigen Aufenthalt in der Schwerelosigkeit geschwächt. „Sie müssen jetzt erst die durchgeschwitzten Thermoanzüge wechseln“, sagte ein Sprecher der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos der Agentur Interfax.

Bei plus elf Grad, blauem Himmel und Südwestwind winkten die in dicke Wolldecken gehüllten Männer nach geglückter Landung gut gelaunt in die Fernsehkameras. Rettungskräfte reichten ihnen heißen Tee, danach trugen sie die Männer zur ersten Untersuchung in ein Feldlazarett. Die Kapsel Sojus TMA-04M hatte knapp vier Stunden vor der Landung von der ISS abgedockt.

Auf dem Außenposten der Menschheit verblieben die US-Astronautin Sunita Williams, die nun als zweite Frau überhaupt das Kommando auf der ISS führt, sowie der Russe Juri Malentschenko und der Japaner Akihiko Hoshide. Sie sollen im Oktober wieder Verstärkung bekommen. Dann starten zwei Russen und ein Amerikaner vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan zur ISS. Russland ist nach dem Aus für die US-Space-Shuttles das einzige Land, das bemannte Flüge zur Raumstation organisiert.

(dpa)