Altkanzler Helmut Kohl soll vor der Vergabe des Friedensnobelpreises am Freitag zum Favoritenkreis zählen. Das berichtet norwegische Medien.

Oslo. Altbundeskanzler Helmut Kohl wird kurz vor der Vergabe des Friedensnobelpreises am Freitag in Oslo wieder zum Favoritenkreis gezählt. Die norwegische Nachrichtenagentur NTB nannte den 81- Jährigen am Donnerstag als möglichen Preisträger zusammen mit der EU. Zuvor hatten vor allem Initiatoren der demokratischen Massenbewegungen in arabischen Ländern als absolute Topfavoriten gegolten.

Ebenfalls als aussichtsreich gelten russische Menschenrechtler. Hintergrund für die neuen Spekulationen über die Vergabe an die EU als „europäisches Friedensprojekt“ sind Äußerungen des norwegischen Nobelkomitee-Chefs Thorbjörn Jagland. Dieser hatte in einem Interview mit NTB die haushohe Favoritenstellung arabischer Preisanwärter in den Osloer Medien indirekt als falsch bezeichnet. Jagland hat sich in der Vergangenheit mehrfach öffentlich für den Friedensnobelpreis an die EU stark gemacht.

Im letzten Jahr wurde der inhaftierte chinesische Oppositionelle Liu Xiaobo ausgezeichnet . Der Friedensnobelpreis ist mit umgerechnet 1,1 Millionen Euro (zehn Mio schwedischen Kronen) dotiert. (dpa/abendblatt.de)