2010 wurden knapp 101.600 Ausländer eingebürgert, 5500 mehr als im Jahr zuvor. Das teilte das Statistische Bundesamt mit.

Wiesbaden. Der deutsche Pass ist bei Zuwanderern wieder stärker gefragt. Zum zweiten Mal in Folge ist die Zahl der Einbürgerungen gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag berichtete, wurden im vergangenen Jahr knapp 101 600 Ausländer eingebürgert, 5500 mehr als im Jahr zuvor. 2009 hatten rund 96 100 Ausländer einen deutschen Pass bekommen, 1650 mehr als im Jahr zuvor.

Seit der Einführung des neuen Staatsangehörigkeitsrechts im Jahr 2000 war die Zahl vorübergehend unter 100 000 gefallen und hatte 2008 mit 94 500 einen Tiefpunkt erreicht.

Die neuen Bundesbürger waren bei ihrer Einbürgerung im Schnitt knapp 30 Jahre alt und lebten seit rund 15 Jahren im Land. Die meisten durften im vergangenen Jahr Deutsche werden, weil sie seit mindestens acht Jahren in Deutschland lebten (73 670), an zweiter Stelle standen die Miteinbürgerungen von Ehegatten und Kindern (10 800), an dritter Stelle standen Einbürgerungen von Ausländern mit deutschem Partner (7230). Wesentlich mehr Ausländer hätten diese Voraussetzungen erfüllt: Nur 2,2 Prozent der Betroffenen haben nach Angaben der Statistiker die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen.

Am häufigsten wurden Menschen aus der Türkei eingebürgert. „Der Anteil an allen Einbürgerungen entsprach mit 26 Prozent ungefähr dem Anteil der türkischen Staatsangehörigen an allen in Deutschland lebenden Ausländern“, berichteten die Statistiker. Danach folgten Einbürgerungen aus Serbien, Montenegro, Irak und Polen. Am stärksten wuchs die Zahl der Einbürgerungen in Nordrhein-Westfalen, Hamburg und Hessen; am stärksten sank sie in Berlin und im Saarland. (dpa)