Philipp Rösler gibt der schwachen FDP neuen Schwung. Doch die Zeugnisse für die anderen Top-Liberalen sind verheerend.

Hamburg. Das Hoch von Grün-Rot scheint sich zu verstetigen. Nach der wöchentlichen Umfrage von „Stern“ und RTL liegen Grüne und die SPD zusammen mit einer absoluten Mehrheit vor Schwarz-Gelb, dem derzeitigen Bündnis aus Union und FDP. Zwar fielen die Grünen im Vergleich zur Vorwoche um einen Prozentpunkt auf 27 Prozent. Die SPD konnte sich jedoch auf 24 Prozent (plus 1) verbessern, sodass beide zusammen weiter 51 Prozent erreichen. Damit wäre nach diesem Stand weiterhin ein grüner Bundeskanzler oder eine Bundeskanzlerin möglich. Zuletzt waren Spekulationen aufgekommen, ob die Grünen bei der Bundestagswahl 2013 einen Spitzenkandidaten für das Regierungsamt benennen würden. Nach derzeitiger Popularitätslage wäre das Renate Künast. Doch ob sich die grünen nach Umfragen richten, ist fraglich.

Für die Union würden 30 Prozent der Wähler stimmen. Die FDP legt nach der Nominierung von Philipp Rösler zum neuen Parteichef um einen Punkt auf vier Prozent zu. Die Linke verliert einen Punkt und landet bei acht Prozent.

Der zukünftige FDP-Parteichef Rösler erhält dabei viel Zustimmung. Über die Hälfte der Bürger (52 Prozent) wünscht nach der „Stern“-Umfrage, dass der Gesundheitsminister künftig eine wichtige Rolle in der Bundespolitik spielt. Damit liegt Rösler deutlich vor Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (36 Prozent) und FDP-Generalsekretär Christian Lindner (33 Prozent). Lediglich 19 Prozent wollen, dass der nordrhein-westfälische FDP-Chef Daniel Bahr mehr Einfluss hat. Am schlechtesten werden Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (13 Prozent) und Fraktionschefin Birgit Homburger (6 Prozent) beurteilt.

Dass Außenminister Guido Westerwelle nach seinem Rücktritt als Parteichef auch das Amt des Außenministers niederlegen solle, befürworten 56 Prozent aller Befragten. (abendblatt.de)