CDU empört sich über SPD-Vorschlag. Die Mannschaft der “Gorch Fock“ könnte zur Untersuchung sofort ausgeflogen werden.

Berlin. Der Streit um die „Gorch Fock“ und die Untersuchung der Vorkommnisse an Bord spitzt sich während der Rückreise des Segelschulschiffes nach Kiel zu. Die Union hat die SPD-Forderung zurückgewiesen, die Besatzung der „Gorch Fock“ schnell nach Deutschland zu fliegen. Der Vorstoß der SPD komme „einem Generalverdacht gegenüber allen Soldaten gleich“, kritisierte der verteidigungspolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Ernst-Reinhard Beck (CDU). „Dagegen wehre ich mich entschieden. Niemandem ist mit einer absichtlichen Dramatisierung der Lage gedient.“ Zudem sei die SPD-Forderung nicht im Sinne einer soliden Aufklärung.

Der SPD-Verteidigungsexperte Rainer Arnold hatte Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) aufgefordert, die Besatzung schnell per Flugzeug nach Deutschland zu bringen. Die Missstände auf dem Segelschulschiff, auf dem im vorigen November eine junge Kadettin aus der Takelage in den Tod gestürzt war, müssten zügig aufgeklärt werden. „Wir können nicht auf die Rückkehr warten.“

Die „Gorch Fock“ ist auf der Heimreise von Argentinien in ihren Heimathafen Kiel und wird dort Ende April oder Anfang Mai erwartet.

Der Marineinspekteur Axel Schimpf hat unterdessen Zweifel am Übergewicht der Kadettin geäußert, die in den Tod gestürzt war. Im Verteidigungsausschuss des Bundestages sagte er nach Teilnehmerangaben, er wisse auch nicht, wie sich die angeblichen 83 Kilogramm erklären ließen. Auch der NDR berichtete von den Zweifelndes Vizeadmirals. Nach verschiedenen Berichten soll die 1,58 Meter große Frau wegen hohen Übergewichts nicht diensttauglich gewesen sein. Die Mutter des Opfers bestritt aber, dass ihre Tochter zu dick war. Der Wehrbeauftragte des Bundestages, Hellmut Königshaus, sagte in der „Tagesschau“, er erwarte, dass beim Eintreffen der Kadetten an Bord zweifelsfrei festgestellt werde, ob sie in der Lage zum Aufentern seien.