20 Blogger werden künftig auf abendblatt.de aktuell aus ihren Vierteln berichten. Haben Sie Interesse? So können Sie Reporter für „Mein Quartier“ werden.

Hamburg. Das Hamburger Abendblatt wagt in den kommenden Monaten den Schritt in ein neues Gebiet des Internetzeitalters. Mit dem Projekt "Mein Quartier", bei dem 20 Reporter direkt und schnell aus den Stadtteilen berichten, wird die Berichterstattung von Norddeutschlands größter Tageszeitung noch bürgernäher. "Wir setzen mit dem Stadtteilreporter-Projekt unsere Multimediastrategie 'Abendblatt 3.0' fort und intensivieren den Dialog und Austausch mit unseren Lesern noch stärker als bisher", sagt Abendblatt-Chefredakteur Claus Strunz über die neue Art der Berichterstattung.

Gemeinsam mit dem Telekommunikationsanbieter Vodafone startet die Zeitung die wohl bisher größte Stadtteiloffensive. Von 2011 an sollen Stadtteilreporter täglich auf abendblatt.de aus unterschiedlichen Quartieren in einer Art Blog berichten. Das Besondere: Neben Texten werden auch Videos, Fotos und Audiobeiträge veröffentlicht - und die einzelnen Stadtteile damit so lebendig abgebildet wie noch nie.

"Mein Quartier" soll zwei große Trends miteinander verbinden: den Ausbau der Lokalberichterstattung und die Präsenz im Internet. Denn derzeit erfreuen sich gerade die Blogger großer Beliebtheit. Sie decken Skandale auf, erkennen Trends und berichten schneller als andere Reporter. Immer mehr Interesse besteht aber auch an Informationen zu Themen aus der Region. Wo geschieht was bei mir um die Ecke? Wo gibt es Informationen zu eigenen Beobachtungen im Stadtteil? Welche Kneipen und Restaurants sind angesagt, wo wird am Abend gefeiert? Fragen, auf die Leser eine schnelle Antwort suchen.

Bei dem Projekt "Mein Quartier" geht es nicht darum, mit der klassischen journalistischen Herangehensweise Geschichten aufzuarbeiten - im Gegenteil: Der journalistische Ablauf der Geschichten soll bewusst durchbrochen werden. Das Ziel ist es, dass die Stadtteilreporter im Blogstil ihre Geschichten direkt und zeitnah - quasi live - erzählen und online stellen. Auf den speziellen Stadtteilseiten sollen die Nutzer lesen können, was die Stadtteilreporter gerade erleben. Eine Geschichte kann sich über wenige Stunden oder den ganzen Tag über entwickeln. Der Stadtteilreporter stellt seine neuesten Rechercheergebnisse ständig online.

Bei der neuartigen Berichterstattung orientiert sich das Abendblatt nicht an den offiziellen Stadtteil- oder Bezirksgrenzen. Es geht um Quartiere, in denen die Hamburgerinnen und Hamburger täglich zusammenkommen. Zum Start konzentriert das Abendblatt sich auf die Quartiere Eppendorf, Grindel/Uni, Ottensen, Reeperbahn und St. Pauli, Schanzenviertel, Winterhude und Eimsbüttel/Osterstraße.

Aus diesen Quartieren werden die Reporter über aktuelle Themen, die Lage des Verkehrs, Stimmungen und Lifestyle berichten. Die Stadtteilreporter sollen den Alltag der Menschen zu den Lesern bringen. Doch damit nicht genug, die stärksten Geschichten jeder Woche sollen auch den Weg in die gedruckte Ausgabe des Abendblatts finden. Einmal in der Woche erscheinen im nächsten Jahr die besten Berichte der Stadtteilreporter im Abendblatt. So können aus Online-Reportern schnell Abendblatt-Reporter werden.

Doch nicht nur das: Alle Abendblatt-Redakteure werden sich an dem Projekt beteiligen. Damit bricht die gesamte Abendblatt-Redaktion in das Zeitalter der sogenannten Sublokalisierung auf.

"Wir glauben an die Zukunft des interaktiven, sublokalen Journalismus und investieren aus diesem Grund nachhaltig in neue Projekte. 'Mein Quartier' soll den 'wahren Alltag' in den Vierteln unserer Stadt abbilden und damit noch näher an unseren Lesern sein", sagt Chefredakteur Claus Strunz.

Bei der Aktion wird das Abendblatt von Vodafone unterstützt. Das Unternehmen stattet jeden Reporter mit Notebook und Smartphone von Samsung sowie einer Telefon- und Datenflatrate aus. Die Abendblatt-Redaktion begleitet die Stadtteilreporter mit einem speziell eingerichteten Team. Die Mitarbeiter werden Ansprechpartner für die Bürgerjournalisten sein, die Berichterstattung in den Quartieren koordinieren und den Reportern mit Rat und Tat zur Seite stehen. Geplant ist die Berichterstattung an sieben Tagen pro Woche, an allen 365 Tagen im Jahr.