Hamburg/Berlin. Die Energiekonzerne könnten die acht ältesten deutschen Atomkraftwerke nach Berechnungen von Greenpeace sofort stilllegen, ohne dass dies zu Engpässen in der Stromversorgung führt. Die Atommeiler Biblis A und B, Brunsbüttel, Neckarwestheim 1, Isar 1, Philippsburg 1 und Unterweser sowie der Pannenreaktor Krümmel trügen aktuell nur noch zu 5,4 Prozent zur Stromversorgung bei, erklärte die Umweltorganisation in Hamburg. Die übrigen neun Kernkraftwerke könnten bis zum Jahr 2015 abgeschaltet werden.

Die Stromkonzerne haben der Bundesregierung laut eines Medienberichts damit gedroht, ihre Atommeiler sofort abzuschalten und notfalls Atomstrom im Ausland zukaufen, falls die geplante Brennelementesteuer komme. „Das ist keine Drohung, sondern eine gute Nachricht“, sagt Tobias Münchmeyer von Greenpeace. „Mit ihrer Ankündigung haben die Stromversorger zugegeben, dass die maroden deutschen Atomkraftwerke zur Deckung der Stromversorgung nicht benötigt werden.“