20 Jahre nach der Unterzeichnung des Nachbarschaftsvertrags sehen Außenminister enorme Fortschitte bei bilateralen Beziehungen.

Prag. 20 Jahre nach der Unterzeichnung des Prager Nachbarschaftsvertrags hat Außenminister Guido Westerwelle die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Tschechien und Deutschland unterstrichen und für ein geeintes Europa geworben. „Aus einer Konfliktgemeinschaft sind unzertrennliche Partner und enge Freunde geworden“, sagte der FDP-Politiker heute in Prag. Sein tschechischer Amtskollege Karel Schwarzenberg sprach von einem „enormen Fortschritt“ in den bilateralen Beziehungen.

Bundeskanzler Helmut Kohl und der im vorigen Dezember gestorbene Präsident Vaclav Havel hatten den „Vertrag über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit“ am 27. Februar 1992 in Prag unterzeichnetet. Er stellte die gegenseitigen Beziehungen nach der demokratischen Wende von 1989 auf eine neue Grundlage. Die Vertreibung der deutschen Minderheit nach dem Zweiten Weltkrieg hatte lange einen Schatten auf das Verhältnis beider Länder geworfen.

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„Besatzung, Krieg und Vertreibung haben unsägliches Leid gebracht“, sagte Westerwelle. Er bedauerte, dass Ex-Außenminister Hans-Dietrich Genscher aus Gesundheitsgründen nicht an der Feierstunde im Prager Senat teilnehmen konnte. Ende Februar hatte Genscher der gesagt: „Tschechen und Deutsche hatten das Glück, dass damals in Prag Leute die Verantwortung getragen haben, die wirkliche Europäer waren und das Land mit großer Verantwortung geführt haben.“ (dpa)