Bundesweit ist die Zahl der Straftaten zwar gesunken, doch in Hamburg ist sie gestiegen. Einen deutlichen Anstieg gab es auch bei Autodiebstählen.

Berlin. Die Zahl der Straftaten in Deutschland ist einem Zeitungsbericht zufolge im vergangenen Jahr erneut zurückgegangen. Wie die „Welt“ am Dienstag unter Berufung auf die Polizeiliche Kriminalstatistik 2009 berichtet, sank die Gesamtzahl um 1,2 Prozent auf 6,04 Millionen Delikte.

Der Sprecher des Bundesinnenministeriums, Stefan Paris, erklärte allerdings am Dienstag in Berlin, bei den Zahlen handele es sich um Additionen aus den Statistiken der Länder. Sie berücksichtigten aber die Nachmeldungen nicht. Daher seien die Zahlen „mit Vorsicht zu genießen“, sagte Paris. Offiziell wird die Kriminalstatistik Mitte Mai vorgestellt.

+++So kriminell sind die Stadtteile in Hamburg+++

Aufs Ganze gesehen gab es mehr Straftaten nur in vier Bundesländern. In Schleswig-Holstein wurde eine Zunahme von 1,1 Prozent registriert, in Berlin von 0,9 Prozent, in Nordrhein- Westfalen von 0,3 und in Hamburg 0,2 Prozent. Die größte Abnahme an Straftaten verzeichnete Mecklenburg-Vorpommern mit einem Rückgang um 6,1 Prozent. Es folgte Sachsen mit einem Minus von 5,5 Prozent und das Saarland mit einem Rückgang um 4,6 Prozent.

Einen deutlichen Anstieg gab es dem Bericht zufolge auch bei Autodiebstählen, vor allem in den Grenzregionen zu Polen und Tschechien. Dabei habe der Wegfall der Grenzkontrollen im Zuge der Erweiterung des europäischen Schengen-Raumes eine Rolle gespielt, hieß es.

Zum Anstieg des Autodiebstähle heißt es in der Kriminalstatistik, dass ein „ursächlicher Zusammenhang zwischen dem Anstieg der Fallzahlen“ und der Erweiterung des Schengen-Raumes „sehr wahrscheinlich“ sei. In Berlin nahmen die Autodiebstähle demnach um 38,2 Prozent auf 7262 Fahrzeuge zu. In Brandenburg wurde ein Anstieg um 30,9 Prozent in grenznahen Städten wie Eisenhüttenstadt, Forst und Schwedt registriert.

Noch höher lag die Quote demnach mit 32 Prozent in Sachsen. Allein in Dresden seien 893 Fahrzeuge gestohlen worden, 338 mehr als im Jahr zuvor. In den grenznahen Städten Görlitz und Zittau habe es mit zusammen 366 Autos ebenfalls einen erheblichen Anstieg gegeben. Auch Bayern habe nach jahrzehntelangen Rückgängen erstmals wieder eine Zunahme beim Autodiebstahl um 4,9 Prozent verzeichnet.