Wer sich trotz der Absage Deutschlands an das so genannte Nacktscannen das Erlebnis in einer von Datenschützern und Menschenrechtsbedenkenträgern unverfälschten Form einmal gönnen möchte, muss sich nach Moskau begeben.

Auf dem Flughafen Domodedowo im Süden der russischen Hauptstadt sind die Geräte seit etwa einem Jahr in Betrieb. Widerspruch gegen Sicherheitsmaßnahmen ist russisches Bodenpersonal nicht gewohnt. Da heißt es nur, entweder durch oder am Boden bleiben.

Im Prinzip läuft dann alles wie gewohnt: In die Schlange einreihen, Tasche und Jacke auf das Fließband zum Durchleuchten. Dann allerdings geht man nicht durch einen trotz völlig metallfreier Garderobe penetrant piepsenden Türrahmen, sondern in eine Art überdimensionierte Duschkabine. Auf dem Bonden sind zwei gelbe Füße aufgemalt, auf die sich der Passagier stellen muss. Dann Hände hoch und im doppelwandigen Gerät umkreist ein Scanner sein Objekt der Begierde. Raustreten, Jacke wieder anziehen, das wars. Fast.

Wer noch auf seine Tasche oder einen Mitreisenden warten muss, kann mit einem kleinen Schritt zur Seite den gleich neben dem Scanner postierten Bildschirm des Kontrollpersonals einsehen. Wenigstens haben die Damen und Herren Durchleuchter bei mir nicht gelacht.