Er war der Star des Berliner Zoos und bescherte dem Tierpark Millionen Besucher. Eisbärjunge Knut verzückte die Massen und hatte nur eines im Sinn: Knuddeln mit Zieh-Papa Thomas Dörflein. Das ist jetzt vorbei.

Berlin. Besinnungslos vor Anteilnahme verfolgten Millionen Bärenfreunde das goldige Spiel von Eisbärbaby Knut mit seinem Zieh-Papa Thomas Dörflein. Die Geschichte war aber auch zu schön. Denn Knut durfte leben. Von seiner Mutter verstoßen, drohte dem weißen Wollknäuel der Tod. Zudem wollten sogenannte Tierschützer dem weißen Fluffel-Bärchen den Garaus machen. Denn, so das Totschlagargument: Einen Eisbären mit der Flasche aufzuziehen, das ehre zwar menschliches Mitgefühl, allein natürlich sei es nicht.

Doch trotz dieser finsteren Gesellen trat Knut seine Karriere als beliebtestes Tierbaby des neuen Jahrtausends an. Der Berliner Zoo wurde seine Bühne. Knut war klein, er war süß und seine drolligen Posen beim Spielen mit seinem Tierpfleger begeisterten die Zoobesucher. Abertausende von Fans in Knut-Shirts vergingen vor Tierliebe vor dem Berliner Eisbärengehege und schwenkten ihre Knut-Fahnen.

Doch jetzt gibt es ein Spielverbot. Dies geschieht jedoch nicht aus Bösartigkeit, sondern zum Schutz des Tierpflegers. "Knut mit seinen fast 110 Kilo ist jetzt einfach eine zu große Gefahr für Herrn Dörflein", so Zoo-Direktor Bernhard Blaszkiewitz.

Knut, der am 5. Dezember seinen ersten Geburtstag feiern wird, leide jedoch nicht unter dem Kuschel-Verbot. "Knut ist das wurscht", sagte Blaszkiewitz. Der Eisbär solle entwöhnt werden, daher werde der körperliche Kontakt minimiert. Dörflein dürfe Knut füttern, er ziehe auch den Schieber auf, um Knut ins Freie zu lassen und rede viel mit ihm.