Die SPD-Bürgerschaftsfraktion fordert, den Straßenverkauf von Glasflaschen auf St. Pauli zu verbieten. Dazu soll eine Verbots-Zone rund um die Reeperbahn eingerichtet werden. „Nur so kann verhindert werden, dass Glasflaschen weiter für jeden Kiezgänger leicht zugänglich sind und diese zu gefährlichen Waffen werden können“, sagt SPD-Abgeordneter Andy Grote.

Hamburg. Ein Abenblatt-Test hatte am Wochenende ergeben, dass sich praktisch keiner der Kioske und Imbisse an das Flaschenvebot hält. Von zwölf getesteten verkauften elf Glasflaschen. Das Verbot gilt seit März, als Kiosk- und Tankstellen-Betreiber eine Vereinbarung zum freiwilligen Selbstversicht unterschrieben haben. Danach dürfen von 20 Uhr bis morgens um acht keine Glasflaschen verkauft werden.

Das geforderte amtliche Flaschenverbot soll in der Zone gelten, in auch das Waffenverbot herrscht. Der Senat hatte auf eine Kleine Anfrage der SPD geantwortet, dass seiner Meinung nach das Verkaufsverzicht eingehalten werde. "Damit sagt der Senat offensichtlich die Unwahrheit.

Nichts ist unter Kontrolle. Die freiwillige Selbstverpflichtung, die von Intressenvertretern durchgesetzt wurde, ist reine Augenwischerei; jetzt muss ein echtes Verbot kommen." Die Zahl der Verkaufsstände rund um die Reeperbahn sei auf 40 angesteigen.

Grote: "Überall sind Bierflaschen leicht erhältlich." Hintergrund der Forderung nach einem Glasflaschen-Verbot sind dramatisch gestiegene Zahlen von Körperverletzung - besonders auf St. Pauli. Der Leitende Polizeidirektor Kuno Lehmann sagte Anfang des Jahres: "Pro Woche haben wir auf St. Pauli zehn bis 15 Fälle von Körperverletzung mit Flaschen: Diese Zahlen müssen deutlich ge senkt werden."