Hafengeburtstag, Strand und Sonnenschein: Zum Auftakt des Pfingstwochenendes zog es Hamburger, Schleswig-Holsteiner und Touristen zu Hunderttausenden ans Meer und an die Elbe.

Der Hafengeburtstag in der Hansestadt lockte mit Vergnügungsmeile, finnischem Dorf und einem festlichen Programm auf dem Wasser. Für den Abend stand nicht nur das Schlepperballett vor den Landungsbrücken auf dem Programm, mittlerweile das Erkennungszeichen des größten Hafenfestes der Welt. Im Museumshafen Oevelgönne sollten bei der Sambanacht heiße Rhythmen Südamerikaflair an die Elbe zaubern.

Den ganzen Tag über herrschte Hochbetrieb auf der Elbe. Bei Temperaturen über 20 Grad und einer angenehmen Brise aus östlicher Richtung nutzten kleine und große Segler sowie zahlreiche Motorboote die Chance zu einem Törn vor Zuschauern am Ufer und auf Ausflugsschiffen. Mittags präsentierte sich die Flotte der Hamburger Museumsschiffe - aus allen Nebelhörnern tutend - dem entspannt über die Landungsbrücken schlenderndem Publikum. Am Freitag waren nach Polizeiangaben rund 300 000 Menschen zu der Feier gekommen, die Bürgermeister Ole von Beust (CDU) mit dem Schlagen der Schiffsglocke auf der Dreimastbark "Rickmer Rickmers" eröffnet hatte.

Am Sonnabendnachmittag bahnten sich mehrere Kreuzfahrtschiffe den Weg die Elbe hinauf. Darunter auch die "Fram" der Hurtigruten, die sonst als Expeditionsschiff auf Entdeckungstour in arktischen und antarktischen Gewässern unterwegs ist. Jetzt kehrte die "Fram" allerdings von einer zweiwöchigen Ostseekreuzfahrt zurück, die in Hamburg begonnen hatte.

Helgolands Tourismusdirektor Klaus Furtmeier berichtete von einem perfektem Wochenende auf Deutschlands einziger Hochseeinsel. "Wir sind fast ausgebucht", sagte er am Sonnabend. Bei 22 Grad und ungetrübtem Sonnenschein "flirrt die Luft über dem Sand" auf der Düne. Abgehärtete Naturen wagten bei 11,4 Grad Wassertemperatur auch ein erfrischendes Bad im Meer. "Es ist richtig schön", schwärmte Furtmeier. Helgoland war an diesem Wochenende Gastgeber der Nordseewoche mit zahlreichen Regattafahrten. Da nutzen auch viele "Kapitäne" vom Hamburger Hafengeburtstag die Gelegenheit, einen kleinen Ausflug in die Deutsche Bucht zu unternehmen.

Wer mit dem Auto an die Strände von Nord- und Ostsee wollte, oder ein Ferienquartier in Dänemark ansteuerte, musste sich am Samstag nur auf wenige Behinderungen einstellen. Am schlimmsten ging es am Vormittag noch auf der A1 (Hamburg-Lübeck) zu. Dort erreichte die Autoschlange zeitweise 15 Kilometer Länge, sagte ein Sprecher der Verkehrsleitstelle. Aber schon am Mittag löste sich der Stillstand dort langsam wieder auf. "So dramatisch war es nicht." Auf der A7 von Hamburg nach Flensburg mussten sich Autofahrer abschnittsweise auf Verzögerungen einstellen. Am Freitagabend hatte die Sache noch ganz anders ausgesehen. Der längste Stau erreichte auf der A7 zeitweise 25 Kilometer Länge.

Bei der Wyker Dampfschiffs-Reederei hieß es am am Sonnabend: "Buchungslage prima." Wer sich spontan zu einer Fahrt nach Föhr, Amrum oder auf die Halligen entschloss, hatte als Fußgänger kein Problem. Mit dem Auto sei es nach Föhr leichter als nach Amrum, noch einen Platz zu bekommen, weil Amrum seltener angelaufen werde.