Mindestens drei Prozentpunkte sollen Kurt Becks Spekulationen über mögliche Bündnisse mit der Linkspartei Michael Naumann gekostet haben. Bisher fiel die Kritik der Hamburger SPD an dem Parteichef noch eher zurückhaltend aus - das hat sich jetzt geändert.

Hamburg. Der Hamburger SPD-Spitzenkandidat Michael Naumann soll sich in einem Brief an Parteichef Kurt Beck über die Öffnung nach links vor der Bürgerschaftswahl beschwert haben. Nach Informationen des Online-Magazins "stern.de" soll es sich dabei um ein dreiseitiges Schreiben handeln, das Naumann gestern in die SPD-Parteizentrale gefaxt habe. Naumanns Sprecher wollte dies nicht bestätigen.

Der Hamburger SPD-Spitzenkandidat schätzt darin laut "stern.de", dass Becks Spekulationen über mögliche Bündnisse mit der Linkspartei die Hamburger SPD bei der Bürgerschaftswahl mindestens drei Prozentpunkte gekostet haben. Naumann soll Beck seine Kritik demnach schon auf der Präsidiumssitzung am Montag habe mitteilen wollen. Doch der Parteichef sagte alle Termine wegen einer Grippeerkrankung ab.

Beck hatte kurz vor der Hamburger Bürgerschaftswahl Gedankenspielen über eine Kooperation mit den Linken in Hessen ausgesprochen und damit Turbulenzen ausgelöst. Am Wahlabend hatte er eingeräumt, dass die Diskussion in den letzten Tagen zu Irritationen geführt habe, Auswirkungen auf das Hamburger Ergebnis sehe er aber nicht.