Bonn/Hamburg. Der Bonner T-Mobile-Rennstall wird trotz der positiven A-Probe bei Patrik Sinkewitz seine Mannschaft nicht aus der Tour de France nehmen. "Ein solcher Schnellschuss kommt nicht in Frage, so frustrierend das alles auch ist", sagte Christian Frommert, Kommunikationschef des Telekom-Konzerns. Sinkewitz sei jedoch mit sofortiger Wirkung suspendiert.

Sollte die B-Probe das Ergebnis bestätigen, werde die Entlassung laut Frommert umgehend folgen. Sinkewitz droht eine Zweijahres-Sperre. Der 26-Jährige wäre der Erste, der als des Dopings überführter Radprofi neben der Sperre ein Jahresgehalt als zusätzliche Strafe zahlen müsste. Er hatte wie alle T-Mobile-Fahrer die entsprechende Ethik-Verpflichtung des Weltverbandes UCI unterschrieben. Das Jahresgehalt des Fuldaers wird auf 500.000 Euro geschätzt.

Sinkewitz erhielt die Nachricht vom positiven Befund im Unfall-Krankenhaus Bergedorf: "Das kann nicht sein", sagte er kurz vor seiner Kiefer-Operation. Die Verletzungen hatte er sich am Sonntag nach Schluss der 8. Etappe bei der Tour zugezogen, als er auf der Abfahrt mit einem Zuschauer zusammengestoßen war.