Der Boykott der öffentlich-rechlichen Anstalten soll so lange anhalten, bis die Angelegenheit geklärt ist. Der private Sender Eurosport will jedoch weiter berichten.

Hamburg. Nach Bekanntwerden der positiven Dopingprobe des T-Mobile-Profis Patrik Sinkewitz stellen ARD und ZDF ihre Berichterstattung von der Tour de France vorläufig ein. Das bestätigte ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender. Er habe sich am Morgen mit dem ARD-Programmdirektor Günter Struve beraten. "Wir haben entschieden, bis zur Klärung des Falles aus der Tour-Berichterstattung auszusteigen", sagte Brender im "Mittagsmagazin" des ZDF. Der Boykott werde so lange anhalten, bis die Angelegenheit geklärt ist, bestätigte ein ZDF-Sprecher gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Der Sender Eurosport wird die Berichterstattung hingegen fortsetzen.

Brender setzt darauf, dass alle Beteiligten nun "Reinschiff" machen würden. "Ich hoffe, wir haben einen Schritt dazu beigetragen", sagte er. Vor der Tour hatten ARD und ZDF angekündigt, ihre Berichterstattung vom wichtigsten Radrennen der Welt einzustellen, sollten erneute Dopingvergehen aufgedeckt werden.

Sinkewitz war laut Mitteilung des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) bei einer Trainingskontrolle am 8. Juni mit einem deutlich erhöhten Testosteron-Wert getestet worden. Derzeit liegt der 26-Jährige nach einem Sturz bei der Tour de France mit schweren Gesichtsverletzungen in einem Hamburger Krankenhaus.