Japanische Traditionalisten können aufatmen. Prinzessin Kiko hat einen Jungen zur Welt gebracht: Die männliche Thronfolge kann wieder besetzt werden. Es ist das erste Mal seit mehr als 40 Jahren, dass in der Kaiserfamilie ein Junge geboren wurde.

TOKIO. Freude und Erleichterung in Japans Kaiserhaus: Prinzessin Kiko hat am Mittwoch einen Jungen zur Welt gebracht. Das Baby wiege 2558 Gramm, berichtete der Fernsehsender NHK. Das Kind kam per Kaiserschnitt auf die Welt. Damit haben sich die Hoffnungen der Traditionalisten erfüllt, denn der ältesten Monarchie der Welt drohte in der übernächsten Generation das Aus. Der Junge steht in der Thronfolge nun an Nummer drei hinter seinem Onkel Kronprinz Naruhito und seinem Vater Prinz Akishino. Es ist das erste Mal seit mehr als 40 Jahren, dass wieder ein Junge in die Kaiserfamilie geboren wurde.

Manche hoffen, dass nun auch Kronprinzessin Masako (42) aufatmen kann. Jahrelang hatte sie darunter gelitten, als Frau des Kronprinzen und damit nächsten Kaisers den erhofften Thronfolger zu gebären. Doch sie bekam "nur" Töchterchen Aiko (4), die wegen ihres Geschlechts per Hofgesetz nicht auf den Thron darf. Doch Beobachter halten es für wenig wahrscheinlich, dass der Druck auf Masako nun weichen wird. Vielmehr werde sie dadurch, dass nun ihre Schwägerin den zukünftigen Thronfolger zur Welt gebracht hat, eine Herabstufung erleben.

Anhänger der seit langem erkrankten Masako befürchten, dass Japans Medien nun erst recht einen Wettbewerb vornehmen werden, wer die bessere Prinzessin ist, Kronprinzessin Masako oder Prinzessin Kiko.

Es ist das dritte Kind für Prinzessin Kiko (39) und Prinz Akishino (40). Die beiden haben bereits zwei Töchter, die elf und 14 Jahre alten Prinzessinnen Kako und Mako. Ihr im Krankenhaus Aiiku geborenes Brüderchen sei zwar etwas kleiner als der Durchschnitt, aber dies stelle für das Heranwachsen kein Problem dar, berichtete NHK weiter.