Meteorologen haben in Hamburg den heißesten Tag seit 14 Jahren gemessen. Die Temperatur stieg am Nachmittag an der Station Hamburg-Veddel auf 38,5 Grad im Schatten. Ozonwerte in der Hansestadt steigen. Kaum Belastung in Schleswig-Holstein

HAMBURG. Hitzerekord in Hamburg: Am Donnerstag haben die Meteorologen des Wetterdienstes Meteomedia den heißesten Tag in der Hansestadt seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vermeldet. An der Meßstation im Stadtteil Veddel kletterte der Wert auf 38,5 Grad im Schatten, sagte ein Sprecher des Wetterdienstes. Möglicherweise, so der Sprecher, würden die Temperaturen noch weiter steigen.

Zuletzt war vor 14 Jahren ein Rekord aufgestellt worden. Damals waren am Flughafen der Hansestadt am 9. August 1992 37,3 Grad gemessen worden. Laut Meteomedia war dieser Rekord bereits am Mittwoch eingestellt worden. Auch deutschlandweit liegt Hamburg damit weit vorn. Wärmer war es laut Meteomedia nur in Halle (Sachsen- Anhalt).

Beim Deutschen Wetterdienst (DWD) hat man allerdings keine Rekordwerte gemessen. An den Station Flughafen stieg die Temperatur nach Angaben des DWD knapp über 36 Grad. Demnach sei der Rekord von 1992 weder eingestellt noch überboten worden, sagte ein Sprecher in Hamburg.

Die Hitzewelle in Deutschland läßt nun auch in der Hansestadt die Ozonbelastung in der Luft deutlich steigen. Am Nachmittag wurde der Schwellenwert von 180 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft überschritten. Im Stadtteil Blankenese lag der gemessene Wert bei 192 Mikrogramm, in Bramfeld bei 185, teilte das Hamburger Hygieneinstitut mit. In den vergangenen Tagen waren in vielen deutschen Städten hohe Ozonwerte gemessen worden. In Hamburg lag die gemessene Belastung aber meist weit niedriger. "Jetzt steigt es auch bei uns."

Starker Sonnenschein und wenig Wind begünstigten die Bildung bodennahen Ozons, das unter anderem zu Kopfschmerzen und Atemreizungen führen kann. Bei 180 Mikrogramm liegt der Schwellenwert für die Information der Bevölkerung. Menschen sollten dann körperliche Anstrengungen im Freien vermieden. Bei 240 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft ist der so genannte Alarmwert erreicht. Dann werden die Bürger gewarnt, Schutzmaßnahmen empfohlen und an Autofahrer appelliert, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen.

In Schleswig-Holstein lagen die Zahlen weit unter den Grenzwerten. Vor allem der Wind verhindere eine höhere Belastung im Norden. Höhere Werte würde aber zum Beispiel bei Südwind gemessen, wenn der Luftstrom bereits belastete Luft ins Land trägt, sagte ein Sprecherin des Kieler Umweltministeriums.